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Illegal gejagt und vergiftet: Drama um streng geschützten Wolf in Sachsen!

Wilderei auf dem Vormarsch: Bedrohte Wölfe in Sachsen | Hintergründe und Folgen

In Sachsen steigt die Wilderei stark an, insbesondere in Bezug auf den streng geschützten Wolf. Die Tiere werden häufig mit Ködern vergiftet, erschossen oder in Fallen gefangen und qualvoll getötet. Seit Frühjahr 2023 wurden bereits 33 tote Wölfe in Sachsen entdeckt, was im Vergleich zum Vorjahr (17) eine alarmierende Zunahme darstellt. Seit dem Jahr 2000 wurden insgesamt 207 tote Wölfe im Freistaat registriert, entweder durch Verkehrsunfälle oder illegale Jagd.

Es wird vermutet, dass die tatsächliche Anzahl der illegal getöteten Wölfe wesentlich höher ist, da die Dunkelziffer hoch ist. Derzeit streifen fast 40 Wolfsrudel durch Sachsen. Das Landeskriminalamt ermittelt in vier Fällen von illegal getöteten Wölfen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz. Zwei Wölfe fielen illegalen Schüssen zum Opfer, während zwei weitere qualvoll an Giftködern starben. Das LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung hat Giftreste in der Wolfslosung gefunden und musste verletzte Tiere im Wald aufspüren.

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Die Anwesenheit von Wölfen spaltet die Bevölkerung, da einige sie als streng geschützte Tiere betrachten, während andere sie als eine Bedrohung für Nutztiere sehen. Kürzlich wurde in Lauenbrück, Niedersachsen, ein gewilderter toter Wolf entdeckt. Das Landeskriminalamt bittet die Bevölkerung um Mithilfe, verdächtige Köder zu melden und Hunde anzuleinen. Das Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin untersucht die sterblichen Überreste der getöteten Wölfe.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Nachstellen von streng geschützten Arten wie dem Wolf in Deutschland strafrechtlich verfolgt wird und mit Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren sowie Geldstrafen geahndet werden kann. Neben Wölfen sind auch andere geschützte Arten wie Luchse und Greifvögel immer wieder Opfer von Wilderei.

Lebt in Amberg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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