Bekommt Deutschland bald ein 28. Bistum?
Die Ukrainische griechisch-katholische Kirche (UGKK) hat beim Heiligen Stuhl die offizielle Bitte eingereicht, die Apostolische Exarchie für die katholischen Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien zur Eparchie zu erheben. Dieser Schritt markiert eine Entwicklung von einer Vorstufe zu einer vollwertigen Diözese. Das Oberhaupt der UGKK, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, verkündete diese Entscheidung während eines Gottesdienstes in München.
Die Bischofssynode der UGKK beschloss im September 2023 die Umwandlung der Exarchie in eine Eparchie, die noch der Prüfung durch Papst Franziskus unterliegt. In Deutschland zeigen sich die römisch-katholischen Bischöfe hinsichtlich dieser Entwicklung eher zurückhaltend. Die Exarchie in Deutschland und Skandinavien zählt mittlerweile 150.000 Gläubige und 65 Priester. Im Vergleich dazu gehören dem Bistum Görlitz weniger als 30.000 Katholiken an.
Die Rolle der Deutschen Bischofskonferenz
Die Deutsche Bischofskonferenz wird dazu Stellung nehmen, nachdem das Dikasterium für die Orientalischen Kirchen die Bitte der UGKK vorgelegt hat. Es sind komplexe staatskirchenrechtliche Fragen und praktische Auswirkungen zu klären, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Die UGKK hat in Deutschland in den letzten Jahren aufgrund des russischen Angriffskriegs stark an Mitgliedern gewonnen, was die Relevanz einer Umwandlung in eine Eparchie unterstreicht.
Symbole und Herausforderungen
Für Ostkirchenexpertin Regina Elsner ist die Erhebung zur Eparchie vor allem ein symbolischer Akt. Sie betont die Notwendigkeit eines offenen und transparenten Dialogs zu diesem Thema. Die potenziell schwerwiegenden Aspekte, die mit einer solchen Veränderung einhergehen, sollten nicht außer Acht gelassen werden. Der Apostolische Nuntius in Deutschland äußerte sich in seinem Grußwort zum 65-jährigen Bestehen der Exarchie nicht zur Bitte der UGKK.
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