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Stadtwerke lehnen Asylheim in Felsenmühle ab: Landrats Absage

Die verweigerte Genehmigung: Warum die Stadtwerke dem Landrat die Felsenmühle als Asylheim verweigern

In der Felsenmühle in Ebersbach wird es kein Asylheim geben. Die Stadtwerke Oberland, seit Jahresbeginn Eigentümer des ehemaligen Hotels, haben eine Anfrage des Landratsamtes Görlitz diesbezüglich abgelehnt. Der vorherige Eigentümer hatte dem Landkreis das Objekt als Flüchtlingsheim angeboten. Unter vielen Einwohnern stieß das auf Ablehnung und auch die Stadt gab nicht ihr Okay. Mitten in der Debatte kauften die Stadtwerke das Hotel – mit der Absicht einen neuen Pächter zu finden.

Angesichts der Tatsache, dass der Landkreis dringend Kapazitäten braucht, um Flüchtlinge unterzubringen, hatte Landrat Meyer nach dem Verkauf erneut wegen der Felsenmühle angefragt – beim neuen Eigentümer.

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Die Stadtwerke erteilen dem Landrat nun eine klare Absage. Geschäftsführer Steffen Ain berichtet auf Nachfrage der SZ, das Unternehmen habe dem Landkreis mitgeteilt, „dass weder vonseiten des Aufsichtsrates noch der Gesellschafter eine Zustimmung zwecks Vermietung als Gemeinschaftsunterkunft erteilt wird.“

Vielmehr sollten die Wohnungsunternehmen weiterhin geeigneten Wohnraum zur dezentralen Unterbringung bereitstellen. Ain meint damit sein eigenes Unternehmen sowie die Ebersbacher Wohnungsunternehmen GmbH (EWU), ebenfalls ein Tochterunternehmen der Stadt.

Laut Aussage des Landratsamtes wurden bisher in Ebersbach-Neugersdorf 20 Wohnungen angemietet, die mit 75 Personen belegt werden konnten. Im Zuge der Diskussion um die Felsenmühle habe die EWU im vergangenen Jahr dem Landkreis drei weitere Wohnungen angeboten. Hier leben seit Mitte November insgesamt zehn Personen. Vor allem in den letzten drei Jahren habe die Ausländerbehörde verstärkt versucht, bei Wohnungsgenossenschaften und Privatvermietern Wohnraum zu bekommen. Inzwischen, so heißt es vom Landratsamt, seien aber auch die Möglichkeiten hinsichtlich „tauglichen Wohnungen“ nahezu erschöpft. Das bezieht die Behörde nicht nur auf Ebersbach-Neugersdorf, sondern auf die gesamte Region.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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