Der neue Vorsitzende des „Aktionskreis für Görlitz“, Daniel Breutmann, hat klare Visionen für die Zukunft der Stadt. Der gebürtige Görlitzer, der einen Teil seiner Jugend in Darwin, Australien verbrachte, wurde kürzlich in seine neue Position gewählt. Breutmann möchte die Aktivitäten des Vereins neu beleben und den Vereinsraum am Untermarkt 9 in einen lebendigen Treffpunkt für die Bürger gestalten. Der Aktionskreis wurde im Herbst 1989 gegründet, um dem städtebaulichen Verfall in Görlitz entgegenzuwirken. Breutmann sieht sich als Überbringer der Interessen von Bürgern, Kirchen, Institutionen und Betrieben und legt großen Wert auf Vernetzung innerhalb der Stadtgemeinschaft.
Breutmann, der hauptberuflich als Gästeführer tätig ist, plant, „Lobbyarbeit für Vereine“ zu leisten und möchte die Vernetzung anderer Organisationen gezielt fördern. Gemeinsam mit dem neuen Vorstand, zu dem Johann Wagner, Reinhold Meier und Gabriele Kretschmer gehören, strebt er eine aktive Mitgestaltung des Stadtlebens an. Besonders stolz ist Breutmann auf seine Zeit in Australien, die er als seine „schönste Jugendzeit“ beschreibt und die ihn geprägt hat. Nach seiner Rückkehr studierte er Politikwissenschaften, Geschichte und Soziologie in Dresden und Basel.
Engagement für Stolpersteine und Heimatpflege
Ein zentrales Anliegen von Breutmann ist das Stolperstein-Projekt, für das er seit 2021 Ansprechpartner ist. Dieses Projekt, ins Leben gerufen vom Kölner Künstler Gunter Demnig, hat das Ziel, an das Schicksal verfolgter Juden und anderer Minderheiten während des Nationalsozialismus zu erinnern. Die Stolpersteine sind mittlerweile europaweit verbreitet und bieten eine wichtige Möglichkeit zur Aufarbeitung der Geschichte. Seit 1995 verlegt Demnig diese Steine, die nicht nur an Juden, sondern auch an Sinti und Roma, politisch Verfolgte, Homosexuelle und weitere Opfergruppen erinnern. Die Informationen zu den Stolpersteinen können heute bequem online abgerufen werden, was den Zugang zur Geschichte erleichtert.
Zusätzlich zu seinem Engagement im Stolperstein-Projekt zeigt Breutmann großes Interesse an der touristischen Entwicklung der Stadt. Unter den Zielen der Stadt Görlitz ist die zeitgemäße Positionierung des Tourismus ein wichtiger Aspekt. Im zusammenhängenden Tourismuskonzept „Zukunft Görlitz 2025“ wird unterstrichen, wie bedeutend die Vermarktung der Stadt als touristisches Ziel ist. Dies umfasst nicht nur historische Führungen, sondern auch die Präsentation der Industrieanlagen und Relikte der DDR-Vergangenheit, welche Breutmann in seinen Stadtführungen thematisiert.
Politische Ambitionen und Ehrenamt
Daniel Breutmann ist zudem Mitglied der FDP und kandidierte im vergangenen Jahr für den Stadtrat. Sein Engagement erstreckt sich über verschiedene Ehrenämter in den Bereichen Tourismus und Heimatpflege. Mit seiner Verbindung zu den regionalen Entwicklungen und seiner Rolle als Gästeführer bringt er wertvolle Perspektiven in seine Vereinsarbeit ein. Breutmann hat sich zum Ziel gesetzt, die Identität und das gemeinschaftliche Leben in Görlitz aktiv zu fördern und den Bürgern eine Plattform zu bieten, um sich auszutauschen und zu vernetzen.
Für weiterführende Informationen über Görlitz und die geplanten touristischen Entwicklungen können Interessierte die Inhalte des Tourismuskonzeptes studieren. Auch das Stolperstein-Projekt bleibt ein bedeutsames Schwerpunktvorhaben der Stadt, wie in Görlitz21 aufgeführt. Breutmanns Engagement für Görlitz zeugt von einer tiefen Verbundenheit mit seiner Heimat und dem Wunsch, ihre Geschichte und Zukunft aktiv mitzugestalten.