Im beliebten Skigebiet Pitztaler Gletscher kam es am vergangenen Samstag zu einem dramatischen Vorfall. Zwei Brüder aus Deutschland, 45 und 51 Jahre alt, begaben sich zu einer Skitour in Richtung Mittagskogel und folgten dabei einer vorhandenen Aufstiegsspur. In einer Höhe von etwa 3.000 Metern löste sich eine Schneebrettlawine, die den jüngeren Bruder (45 Jahre) mit riss und etwa 500 Meter mit sich zog. Der ältere Bruder (51 Jahre) war glücklicherweise nicht betroffen und machte sich sofort auf die Suche nach seinem verschütteten Bruder.
Der Vorfall ereignete sich in einem anspruchsvollen Terrain. Die Brüder hatten sich für eine steile und unbefahrene Rinne entschieden, was die Entscheidung riskant machte. Wie in verschiedenen Sicherheitsstudien, wie der von Alpenverein, festgestellt wurde, suchen viele Skitourengeher häufig nach beliebten „Modetouren“, wobei sie oft vorhandene Spuren folgen und weniger Risikoeinschätzung betreiben.
Geschenkter Schutz und schnelle Rettung
In einem glücklichen Ausgang konnte der ältere Bruder seinen Bruder rechtzeitig aus der Schneedecke befreien. Die Relevanz einer gründlichen Vorbereitung und Kenntnis der Lawinenrisiken wird durch die aktuelle Sicherheitsforschung des DAV unterstrichen, die zeigt, dass viele Bergsportler trotz ihrer guten Ausrüstung oft unzureichend auf Notfälle vorbereitet sind. In den letzten Jahren wurde festgestellt, dass ein Großteil der Tourengruppen über die Gefahren und aktuellen Lawinenlageberichte informiert ist, jedoch einfache Sicherheitsmaßnahmen, wie das Halten von Entlastungsabständen, häufig vernachlässigt werden.
Zusätzlich sollte erwähnt werden, dass die Brüder im Skigebiet Pitztaler Gletscher unterwegs waren, das sich durch beeindruckende Pisten und Routen auszeichnet. Laut dem Pistenplan für die Saison 2024/2025 bietet das Gebiet verschiedenste Optionen für Skifahrer und Tourengeher, jedoch sind dabei die individuellen Risiken nicht zu unterschätzen. Das Skigebiet erstreckt sich in der Umgebung von Mandarfen und Plangeross und liegt in der Nähe von weiteren Orten wie St. Leonhard im Pitztal und Jerzens.
Lehren aus dem Vorfall
Der Vorfall verdeutlicht die anhaltende Notwendigkeit, das Bewusstsein für Lawinengefahren zu schärfen. Trotz moderner Sicherheitsvorkehrungen und Ausrüstungen, wie etwa Lawinenairbags, zeigt die Untersuchung des DAV, dass oft noch Verbesserungspotential besteht. Insbesondere bei höheren Gefahrenstufen ist eine verbesserte Vorbereitung und ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur von größter Bedeutung.
Die Brüder hatten an diesem Tag einen schicksalhaften Moment erlebt, der sie als lebendige Mahnung in Erinnerung bleiben wird. Das Ereignis spricht auch für die Wichtigkeit, die aktuellen Bedingungen zu kennen und immer entsprechend zu handeln, um nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch die der Angehörigen zu gewährleisten.