Der Winter festigt seinen Griff über Baden-Württemberg, während Frühblüher bereits ihre Köpfe aus der Erde strecken. So berichten die Stichproben des Naturschutzbundes Nabu, dass unter den winterlichen Bedingungen erste Wildbienen bald aktiv werden. In den kommenden Tagen wird das graue Winterwetter von einem Temperaturanstieg begleitet, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldet, mit Höchstwerten von drei bis acht Grad.

Besonders bemerkenswert ist der gelbe Winterling (Eranthis hyemalis), ein Frühblüher, der an schattigen Standorten zu finden ist und mit seiner Blüte im Februar beginnt. Ursprünglich aus Südeuropa stammend, hat sich dieser attraktive Frühblüher in vielen Gärten Europas und Nordamerikas verbreitet. Seine auffällig gelben Blüten setzen frühzeitig Nahrung für Bestäuber wie Hummeln und Wildbienen frei, die bei Temperaturen von zwei bis sechs Grad aktiv werden.

Die Bedeutung der Frühblüher

Frühblüher wie die violetten Krokusse und der Winterling bilden ein wichtiges Nahrungsangebot in der kalten Jahreszeit, wenn andere Nahrungsquellen fehlen. Der Winterling bevorzugt einen gut durchlässigen, humusreichen Boden und benötigt eine Kälteperiode zum Keimen. Seine Blütezeit beginnt oft im späten Winter und setzt sich bis in den März fort, was ihm den Vorteil verschafft, vor den Schneeglöckchen zu blühen. Diese Frühblüher spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem, indem sie Bienen und Hummeln mit wertvollem Nektar versorgen.

Trotz der winterlichen Bedingungen können Autofahrer in der Nacht zum kommenden Sonntag mit Glätte und Nebel rechnen. Laut DWD ist am Sonntag längerer Hochnebel zu erwarten, bei Tageshöchstwerten bis zu sieben Grad. Zugleich werden die starken bis stürmischen Föhnböen am östlichen Bodensee als eine Herausforderung hervorgehoben.

Weitere empfohlene Frühblüher

Die Cafeteria der Natur bietet eine Vielzahl an Pflanzen, die als wertvolle Lebensräume für Bestäuber dienen. Empfohlene Frühblüher sind unter anderem:

  • Schwarze Nieswurz (Helleborus niger): Blüht ab Dezember, gute Bienenweide, giftig.
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior): Wichtige Raupenfutterpflanze, essbar.
  • Palmblatt Nieswurz (Helleborus foetidus): Blüht ab Februar, hoher Nektarwert, pflegeleicht, giftig.
  • Schnee-Heide (Erica carnea): Wichtige Bienenpflanze, höchster Nektarwert.
  • Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris): Sehr hoher Pollenwert, kübelgeeignet.

Die Besonderheit dieser Frühblüher liegt nicht nur in ihrer Anziehungskraft, sondern auch in der Bereitstellung einer Nahrungsquelle in Zeiten, wo meist nichts blüht. Sie ermöglichen es der Natur, sich langsam auf den kommenden Frühling vorzubereiten und tragen damit entscheidend zum Erhalt der Biodiversität bei.