Eine Familie von Bibern hat in Tschechien am Fluss Klabava bemerkenswerte Fortschritte bei der Schaffung und Renaturierung eines Sumpfgebiets erzielt. Diese bemerkenswerte Entwicklung wurde im Landschaftsschutzpark Brdy festgestellt, wo die Biber einen Damm errichteten, der zu einer Kostenersparnis von bis zu 1,2 Millionen Euro geführt hat. Die Biber haben die Arbeiten in Rekordzeit abgeschlossen, was einen effizienten und nachhaltigen Ansatz zur ökologischen Revitalisierung darstellt, der Mensch und Natur zu Gute kommt. Der Leiter des Landschaftsschutzparks, Bohumil Fišer, hebt hervor, wie viel Geld und Arbeit durch die natürliche Initiative der Biber gespart werden konnte. Die langfristigen Pläne zur Revitalisierung des Flusses, die von Naturschützern, Wasserwirtschaftlern, Kommunen und Forstbetrieben seit Jahren diskutiert wurden, erhielten durch die Biber unerwartete Unterstützung.
Durch den Bau ihrer Dämme haben die Biber den Weg für die Schaffung von Feuchtgebieten geebnet, die zuvor nur in den Plänen von Naturschützern existierten. Sie haben in vier Jahren Dämme errichtet, die größer sind als ursprünglich vorgesehen, ohne dass dabei Bauverzögerungen oder zusätzliche Kosten entstanden sind. Ein Biber ist in der Lage, in einer Nacht das zu schaffen, wofür Menschen mit schwerem Gerät, wie Baggern, eine Woche benötigen würden. In der Vergangenheit musste eine Vielzahl von bürokratischen Hürden überwunden werden, bevor mit der Renaturierung des ehemaligen Militärübungsplatzes Brdy, der mittlerweile für die Öffentlichkeit zugänglich ist, begonnen werden konnte.
Effiziente Naturschutzmaßnahmen
Die Tatsache, dass die Biber die Dämme schneller gebaut haben, als die Behörden selbst planen konnten, zeigt die Effizienz dieser Tiere im Naturschutz. Die Parkverwaltung, die seit 2016 an der Renaturierung arbeitet, hat die Baugenehmigung mittlerweile erteilt und kann nun auf die Leistungen der Biber zurückgreifen. Fiser erwähnte, dass die Biber nicht nur die Dämme gebaut, sondern auch deren Instandhaltung übernommen haben, was zusätzliche Kosten spart. Diese natürlichen Baumeister haben durch ihr Verhalten das Wasser an der Klabava klärender gemacht und zur Entwicklung eines reichen Lebensraums für Amphibien beigetragen. Bereits jetzt haben sich Teichfrösche und Kröten in den neuen Sumpfgebieten angesiedelt, die in diesen Lebensräumen ideale Fortpflanzungsbedingungen finden werden.
Die Biberpopulation in Tschechien ist seit ihrer Ausrottung im 19. Jahrhundert kontinuierlich gewachsen. Ende des 20. Jahrhunderts wanderten die Tiere aus umliegenden Ländern ein. Schätzungen zufolge leben zurzeit etwa 15.000 Biber in Tschechien. Diese Entwicklung hat nicht nur zur Wiederherstellung der heimischen Ökosysteme beigetragen, sondern zeigt auch, wie menschliche Planungen von den natürlichen Fähigkeiten dieser Tiere profitieren können. Wie Fišer betont, besitzen die Biber ein besseres Gespür für die Landschaft als Menschen, was sich in den Ergebnissen ihrer Bauaktivitäten widerspiegelt.
Die Effizienz und der Erfolg des Biberbaus in Tschechien liefern ein Beispiel dafür, wie Tierarten zur Umweltgestaltung und zur Kostenreduktion im Naturschutz beitragen können. Diese positiven Effekte stellen einen Anreiz für weiteres Engagement in der Renaturierung und dem Schutz natürlicher Lebensräume dar, wobei ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Natur im Fokus steht.