Der mexikanische Regisseur Michel Franco präsentiert mit seinem neuen Werk „Dreams“ einen Beitrag im Wettbewerb der Berlinale 2025. Der Film erzählt die Geschichte eines ungleichen Paares: Jennifer, gespielt von Jessica Chastain, ist eine wohlhabende amerikanische Wohltätigkeitsverwalterin, während Fernando, dargestellt von Isaac Hernández, ein jüngerer mexikanischer Tänzer ist. Zusammen entblättern sie eine Beziehung, die in einem Spannungsfeld von Hirarchie und Verlangen angesiedelt ist.
„Dreams“ beginnt mit der Darstellung von Migranten, die illegal in die USA gebracht werden. Hier flieht Fernando aus einer prekären Ausgangssituation und findet Zuflucht in Jennifers luxuriösem Haus in San Francisco. Während ihre Verbindung körperlicher Natur ist, wünscht sich Fernando eine tiefere Beziehung. Jennifer hingegen bemüht sich, Fernando im Hintergrund ihres gesellschaftlichen Lebens zu halten, was zu einem Konflikt zwischen ihren Bedürfnissen und Wünschen führt.
Soziale Ungleichheit im Fokus
<pDer Film behandelt nicht nur die zwischenmenschlichen Konflikte der Protagonisten, sondern thematisiert auch die breitere soziale Ungleichheit. Michel Franco hat in der Vergangenheit häufig gesellschaftliche Brüche in seinen Filmen behandelt. Trotz dieser thematischen Verwandtschaft wird die aktuelle Umsetzung in „Dreams“ als weniger präzise und radikal wahrgenommen. Kritiker heben hervor, dass die Schilderungen der Charaktere nicht genügend Tiefe haben, was die schauspielerischen Leistungen von Chastain und Hernández, die als gut bewertet werden, nicht aufwertet.
Das Ende des Films, das mit einer vorhersehbaren sowie als grob empfundenen Pointe aufwartet, lässt viele Zuschauer enttäuscht zurück. Franco, der bereits mit „Memory“ im Jahr 2023 Erfolge feierte, zeigt in „Dreams“ erneut seine Fähigkeit, komplexe Themen zu behandeln, während er gleichzeitig über die Herausforderungen beim Filmedrehen spricht. Dabei hebt er hervor, dass er chronologisch dreht und die Zusammenarbeit mit dem Cast und der Crew für ihn immens wichtig ist, auch wenn er das Filmemachen als eine Art „Diktatur“ beschreibt.
Kontext der Migrantenthematik im Kino
Die Thematik des Exils und von Migranten hat in der Filmkunst an Bedeutung gewonnen. Regisseure wie Misel Maticevic und Visar Morina haben ebenfalls über die Herausforderungen gesprochen, die Migranten in Filmen darzustellen. Ihre Sichtweise erweitert den Kontext, in dem „Dreams“ platziert werden kann. Der Film knüpft an diese Debatte an, indem er aufzeigt, wie persönliche Beziehungen oft von größeren sozialen und politischen Fragen beeinflusst werden.
Michel Franco bleibt mit „Dreams“ also nicht nur seinem Stil treu, sondern nimmt auch einen bemerkenswerten Platz im aktuellen Diskurs über Migranten und soziale Ungleichheit ein. Dabei stellen seine Protagonisten nicht nur persönliche, sondern auch gesellschaftliche Konflikte dar, die filmisch erkundet werden.
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