In Leichlingen laufen die Bauarbeiten für die neue Henley-Brücke planmäßig. Die ersten Schritte zur Errichtung sind bereits erfolgt, und die Bauarbeiter haben damit begonnen, die Fundamentplatten zu betonieren. Zur Vorbereitung dieses wichtigen Bauprojekts müssen jedoch auch Bäume gefällt werden, was im Stadtgebiet auf unterschiedliche Reaktionen stößt. Die Gründungspfähle stecken mittlerweile 14 Meter tief im Uferkies der Wupper und zeigen die Fortschritte auf der Baustelle.
Die neuen Brückenteile werden in einer nachhaltigen Stahlkonstruktion ausgeführt, die sich von der zuvor bestehenden Brücke unterscheidet. Die gesamte Konstruktion wird in vier Segmenten per Schwerlasttransport nach Leichlingen gebracht und genutzt. Ein Schwerlastkran wird zu gegebener Zeit die elf Meter langen und bis zu sieben Meter hohen Brückenteile an ihren vorgesehenen Platz heben. Im Zuge dieser Arbeiten werden am westlichen Ufer in der Nähe der Postwiese insgesamt vier Bäume gefällt, wovon einige bereits in einem schlechten Zustand sind und stark beschädigt wurden.
Bäume betroffen und Ersatzmaßnahmen
Die Fällungen sind notwendig, um mögliche Schäden am Wurzelwerk der betroffenen Bäume zu vermeiden. Ein städtischer Baumsachverständiger geht davon aus, dass die Wurzeln durch die Baumaßnahmen stark in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Daher beschloss die Stadt, die Bäume im Vorfeld zu entfernen. Unter den gefällten Bäumen befand sich auch eine Vogelkirsche, die schon mehrfach durch Hochwasser und andere Schädigungen beeinträchtigt wurde. Die Stadtverwaltung sieht dabei keine Möglichkeit einer Rettungsaktion für diesen Baum, da er aufgrund seines geringen Wertes nicht als erhaltenswert erachtet wird. In den kommenden Tagen werden die gefällten Pflanzen durch neue Bäume ersetzt.
Drohnenaufnahmen zeigen nun den großen Fortschritt auf der Baustelle im Zentrum von Leichlingen, nachdem bereits Teile der Pergola und Straßenlaternen abgebaut wurden. Auch der Rasen in dem betroffenen Bereich wurde abgeschält, um Platz für die Montage der Fundamente zu schaffen.
Nachhaltigkeitsaspekte im Brückenbau
Während der Bauarbeiten wird auch das Bewusstsein für Nachhaltigkeit im Ingenieurbau zunehmend gefördert. Trotz des gestiegenen Interesses an nachhaltigen Baupraktiken bleibt der Brückenbau hinter den Möglichkeiten zurück. Herausforderungen wie fehlende gesetzliche Anforderungen, unsichere Auftraggeber und Ängste vor höheren Kosten beeinträchtigen die Umsetzung. Es existieren derzeit keine speziellen Zertifizierungssysteme für den Brückenbau, jedoch gibt es Normen zur Beurteilung der Nachhaltigkeit.
Wie in einem Fachartikel erläutert wird, sollten Nachhaltigkeitsaspekte bereits in den frühen Planungsphasen berücksichtigt werden. Dies umfasst unter anderem die Verwendung von Kreislaufwirtschaft, ökologischen Bewertungen und langfristigen Lebenszykluskostenanalysen, um die Umweltbelastungen zu minimieren.
Die Planer der neuen Henley-Brücke in Leichlingen sind sich der Bedeutung dieser Aspekte bewusst und streben an, eine nachhaltige Bauweise in ihre Planungen zu integrieren. Durch entsprechende Maßnahmen könnte Leichlingen ein Beispiel für zukunftsorientierten Brückenbau setzen und gleichzeitig auf den Erhalt der Natur achten.