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Gerichtsverfahren gegen Sicherheitsfirma nach spektakulärem Grüne Gewölbe Einbruch

Sachsens Kampf um Gerechtigkeit: Prozess gegen Sicherheitsfirma

Viereinhalb Jahre nach dem spektakulären Einbruch ins Grüne Gewölbe startet ein neues Gerichtsverfahren am Landgericht Dresden. Diesmal verklagt der Freistaat Sachsen die Sicherheitsfirma DWSI, die am 25. November 2019 das Residenzschloss bewachen sollte. Der Schwerpunkt liegt auf Schadensersatzansprüchen.

Der Einbruch ins Grüne Gewölbe im Dresdner Residenzschloss war einer der spektakulärsten Museumseinbrüche der deutschen Geschichte. Mitglieder des Berliner Remmo-Clans führten den Einbruch durch und erbeuteten historische Schmuckstücke im Wert von 116,8 Millionen Euro sowie verursachten beträchtlichen Schaden. Ein Teil der Beute wurde gegen Geständnisse zurückgegeben, jedoch stark beschädigt.

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Der Freistaat Sachsen reichte im Dezember 2022 eine Klage gegen die Sicherheitsfirma DWSI ein, die laut Staatlichen Kunstsammlungen schuldhaftes Fehlverhalten und Verletzungen von Vertragspflichten seitens einzelner Mitarbeiter vorwirft. Der Freistaat versucht im Zivilprozess, einen Teil des entstandenen Schadens zurückzuerlangen, nachdem ein früherer Versuch im Strafprozess gescheitert war. Der Schaden durch den Diebstahl wird auf knapp 89 Millionen Euro geschätzt.

Die Klage beinhaltet den Vorwurf, dass Mitarbeiter der Sicherheitsfirma DWSI den Einbruch durch Fahrlässigkeiten begünstigt haben könnten. Beispielsweise soll der Wachdienst nicht den Alarmknopf betätigt, sondern die Polizei angerufen haben, was zu Verzögerungen führte. Trotz der Klage hat der Freistaat Sachsen den Vertrag mit DWSI im Oktober 2023 um mindestens drei Jahre verlängert, und die Firma bleibt weiterhin für die Sicherheit von 15 Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verantwortlich.

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Lebt in Amberg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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