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Gentechnik-Debatte in der EU: Lockerung für genveränderte Pflanzen?

In Sachsen-Anhalt sieht sich die Agrarbranche möglicherweise vor neuen Entwicklungen im Umgang mit genveränderten Pflanzen. Die Debatte um genetisch modifizierte Organismen hat an Fahrt aufgenommen, nachdem das EU-Parlament einer Teilliberalisierung zugestimmt hat. Die Mitgliedsstaaten müssen nun entscheiden, ob sie diesem Vorstoß folgen werden. Die vorgeschlagenen Änderungen könnten es erleichtern, Pflanzen anzubauen, bei denen nur geringfügige Genveränderungen vorgenommen wurden.

Bisher hat Sachsen-Anhalt kaum Erfahrungen mit dem Einsatz von geneditierten Pflanzen außerhalb der Forschung. Während in den 2010er Jahren Freisetzungsversuche mit genveränderten Pflanzen Schlagzeilen machten, fehlt es bislang an praktischer Anwendung. Im Land herrscht jedoch ein gewisses Interesse am Potenzial dieser neuen Technologie. Die Landesregierung erkennt die Vorteile in Bezug auf Geschwindigkeit und Kosten gegenüber herkömmlichen Züchtungsmethoden.

Die Landwirte in Sachsen-Anhalt stehen den Entwicklungen jedoch reserviert gegenüber. Die Herausforderungen des Ackerbaus, wie der Einsatz von Düngemitteln, Pestiziden und der Klimawandel, erfordern innovative Lösungen. Die Anpassung von Pflanzen an veränderte Umweltbedingungen ist von zentraler Bedeutung, und die Genomeditierung könnte einen Weg darstellen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Trotzdem scheint die Nachfrage nach genveränderten Pflanzen als Lebensmittel vorerst gering zu sein. Im Falle einer Liberalisierung könnten jedoch industrielle Anwendungen wie die Produktion von Kraftstoffen oder Waschmittelrohstoffen von Interesse sein. Landwirte wie Matthias Ulrich aus Bad Dürrenberg und Jörg Kamprad aus Querfurt zeigen sich offen für den Testanbau von veränderten Pflanzen, sofern dies klare Vorteile mit sich bringt, insbesondere in Bezug auf Stress- und Trockenresistenz. Angesichts der prognostizierten Zunahme von Trocken- und Hitzephasen aufgrund des Klimawandels sehen sie die Notwendigkeit, Pflanzen anzubauen, die unter solchen Bedingungen ertragreiche Ernten liefern können.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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