Der Dresdner Radverkehrsplaner Michael Haase schlug vor, die Radstreifen auf dem Blauen Wunder in Richtung Schillerplatz beizubehalten und am Ende der Brücke eine Fahrradschleuse zu installieren. Diese Schleuse würde den Radfahrern einen kleinen Vorsprung vor den Autos geben, so dass sie gemeinsam bei Grün über die Kreuzung am Schillerplatz fahren könnten.
Baubezirksbürgermeister Stephan Kühn möchte den neuen Vorschlag prüfen, da der vorherige Verkehrsversuch negative Auswirkungen auf Busse und Bahnen hatte. Er unterstützt die Idee, die Radstreifen zu erhalten, aber ist skeptisch, diese in den Fußweg zu integrieren, um Konflikte zu vermeiden. Kühn bewertete die Anhörung insgesamt positiv, da auch zukünftige Vorschläge gemacht wurden.
Der Stadtrat von Dresden hatte bereits vor mehr als 20 Jahren einen Beschluss zur Verbesserung des Radverkehrs in Loschwitz gefasst, einschließlich sicherer Radwege über das Blaue Wunder. Während des Verkehrsversuchs mussten Autos im Berufsverkehr siebeneinhalb Minuten länger warten, um vom Ullersdorfer Platz zum Schillerplatz zu gelangen, und Busse hatten zusätzliche zwölf Minuten im Stau verbracht.
Die Radwege über das Blaue Wunder wurden gut genutzt, mit einem Anstieg von 50 Prozent bei den Fußgängern. An einem Morgen wurden beispielsweise 440 Radfahrer in Richtung Schillerplatz gezählt. Der Autoverkehr auf der Brücke reduzierte sich um fünf Prozent, was etwa 1,200 Fahrzeugen entspricht. Die Auswirkungen dieses geringen Autoaufkommens auf den Stau anderorts waren laut Verkehrsplaner Frank Fiedler geringer als erwartet.
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