Im Tiroler Gebiet Hintertuxer Gletscher ist am Mittwoch ein tragischer Unfall geschehen. Zwei Männer, ein 30-Jähriger aus Franken und sein 29-jähriger Begleiter, befanden sich beim Skifahren im freien Gelände, als sich ein Schneebrett löste und den 30-Jährigen verschüttete. Der Vorfall ereignete sich auf etwa 2.160 Metern Höhe, und das Schneebrett riss den Mann rund 100 Meter mit sich. Der Begleiter alarmierte umgehend die Rettungskräfte, welche den Vermissten mithilfe eines Rettungshubschraubers aus 1,2 Metern Tiefe ausgruben. Leider erlag der 30-Jährige einen Tag später in einer Klinik seinen schweren Verletzungen, wie die PNP berichtet.
Die Lawinengefahr in der Region ist seit kurzem erhöht. In der vergangenen Woche gab es bis zu 5 Meter Neuschnee in Hochlagen, was zur Ausrufung der Lawinenwarnstufe 5 führte. In tieferen Lagen wurden bis zu 1,5 Meter Neuschnee registriert. Diese Situation hat die Risiken für Wintersportler in der Region erheblich verschärft. Besonders stark betroffen war das Gebiet rund um den Arlberg, wo am Montag in Seefeld 146 cm, in Kössen 78 cm und in Umhausen 76 cm Schnee lagen. Laut MeinBezirk wird auch in den kommenden Tagen mit weiteren Schneefällen zwischen 30 und 50 cm in Höhenlagen gerechnet.
Lawinenwarnstufe und Wetterbedingungen
Trotz einer bevorstehenden Entspannung der Wetterlage, die mildere Temperaturen bis zu 12 Grad und trockene Bedingungen mit sich bringen soll, bleibt die Gefahr von Nassschneelawinen bestehen. Bis Freitag könnte eine neue Schnee- und Regenfront die Alpen erreichen, was abermals zu gefährlichen Bedingungen führen kann. Aktuell raten Experten von Skitouren im freien Gelände ab und empfehlen, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um Unfälle zu vermeiden.
Der alpine Raum bleibt auch in Zukunft von verschiedenen Herausforderungen betroffen. Klimaforscher in Davos warnen, dass die Schneedecke bis Ende des Jahrhunderts um bis zu 70% abnehmen könnte. Dies könnte bedeuten, dass die Schneesaison bereits bis 2035 bis zu sechs Wochen kürzer wird als zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Diese Entwicklungen stehen im Kontrast zu den aktuellen Erlebnissen der Wintersportler und den jüngsten Rekorden im alpinen Skitourismus, wo beispielsweise in Österreich jedes Jahr etwa 55 Millionen Skier Days registriert werden, wie auf Unsere Alpen zu lesen ist.