Die 61. Münchner Sicherheitskonferenz (MSC), die am vergangenen Wochenende im Hotel „Bayerischer Hof“ stattfand, wurde von einem tragischen Anschlag überschattet. Ein 24-jähriger Afghane fuhr mit einem Auto in eine Verdi-Demo am Stiglmaierplatz, dabei kamen eine Mutter und ihre zwei Jahre alte Tochter ums Leben. Der Vorfall hat nicht nur die Teilnehmer der Konferenz, sondern auch die Bevölkerung stark betroffen.

Insgesamt waren über 5000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, unterstützt durch Kräfte aus verschiedenen Bundesländern sowie der Bundespolizei und aus Österreich. Einsatzleiter, Polizeivizepräsident Christian Huber, drückte seine Betroffenheit über den Anschlag und die hohe Zahl der Verletzten aus. Die Polizei registrierte während der Konferenz insgesamt 45 Straftaten.

Sicherheitsmaßnahmen und Herausforderungen

Zur Gewährleistung der Sicherheit der Konferenz und der 40 angemeldeten Versammlungen wurden drastische Maßnahmen ergriffen. Die Polizei versiegelte 1.450 Gullydeckel und Stromkästen sowie setzte über 830 Sperrgitter ein. Außerdem wurden etwa 1.200 Räumlichkeiten und über 470 Fahrzeuge durchsucht. Insgesamt fanden über 210 Lotsenfahrten zur Begleitung gefährdeter Konferenzteilnehmer statt. Mehr als 1000 Halteverbotsschilder und umgeleitete Trambahnen trugen zur Sicherheit während der Konferenz bei.

Die Sicherheitskräfte nahmen verstärkt hybrid-Attacken, insbesondere durch Russland, ins Visier. Vor der MSC wurden unbekannte Täter verdächtigt, Spezialfahrzeuge der Münchner Polizei in Brand gesetzt zu haben – ein Vorfall, der möglicherweise im Zusammenhang mit der Konferenz stand. Um das Sicherheitsniveau zu erhöhen, suchten Diensthunde neuralgische Punkte und Unterkünfte der Gäste nach Sprengstoff ab.

Demonstrationen und zivile Unruhen

Rund um die Sicherheitskonferenz fanden zahlreiche Demonstrationen statt. Am Samstag wurden 11 Versammlungen mit insgesamt 7000 erwarteten Teilnehmern registriert. Unter diesen war auch eine linke Friedensbewegung mit 1500 Personen. Gegner der Sicherheitskonferenz versammelten sich am Königsplatz, während die Polizei die Versammlungen umfassend betreute.

Die Polizei führte in mehreren Fällen temporäre Verkehrsbehinderungen und -störungen durch und stellte etwa 200 Verwarnungen aus. Dabei konnten in über 100 Fällen Fahrzeughalter rechtzeitig informiert werden. Diese Maßnahmen wurden notwendig, um der teils angespannten Lage während der Konferenz gerecht zu werden.

Die MSC ist nicht nur ein bedeutendes politisches Event, sondern auch ein Test für die Sicherheitsbehörden, die in einem komplexen Gefüge aus internationalen Konflikten und innerstädtischen Protesten agieren müssen. Diese konferenzübergreifenden Herausforderungen werden auch zukünftige Sicherheitskonferenzen prägen, wie die in 2025 geplante Konferenz, zu der bereits die ersten Informationen vorliegen bundenwir.de.