Entschädigung bei Bus und Bahn Ausfällen: Was Sie wissen müssen!

Wenn der öffentliche Nahverkehr bestreikt wird und Busse, U-Bahnen oder Straßenbahnen nicht fahren, stellt sich die Frage, ob Fahrgäste eine Entschädigung erhalten. Bei Zugausfällen der Deutschen Bahn haben Passagiere einen Anspruch auf Entschädigung gemäß der EU-Fahrgastverordnung, selbst bei Streiks. Anders sieht es jedoch bei den öffentlichen Verkehrsmitteln aus, für die während eines Streiks kein Anspruch auf Beförderung oder Fahrpreiserstattung besteht, auch die „Mobilitätsgarantie“ seitens der Verkehrsunternehmen entfällt in solchen Fällen. Zudem werden auch Taxikosten nicht erstattet, selbst wenn dies dazu führt, dass man verspätet zur Arbeit kommt.

Im Falle von Verspätungen am Arbeitsplatz aufgrund eines Streiks im ÖPNV liegt die Verantwortung grundsätzlich beim Arbeitnehmer, der das Wegerisiko trägt. Zu spät kommende Arbeitnehmer müssen die gesamte Arbeitszeit nachholen oder Urlaub bzw. Ausgleich nehmen, wobei die Entscheidung letztendlich beim Arbeitgeber liegt. Wenn möglich, kann eine Vereinbarung für Homeoffice mit dem Arbeitgeber getroffen werden. Es ist ratsam, sich bereits im Vorfeld mit dem Chef auszutauschen, da Streiks in der Regel rechtzeitig angekündigt werden.

Arbeitnehmer sind dazu angehalten, im Voraus nach Alternativen zu suchen, um ihren Arbeitsplatz rechtzeitig zu erreichen, da andernfalls eine Abmahnung oder im Wiederholungsfall sogar eine Kündigung drohen kann. Es wird jedoch als unzumutbar angesehen, den Arbeitsweg einen Tag im Voraus anzutreten oder übermäßig hohe Taxikosten zu tragen, die nicht im Verhältnis zum Gehalt stehen.

Für Schüler und Jugendliche unter 18 Jahren in Deutschland besteht eine Schulpflicht, auch während eines Streiks. Es obliegt den Eltern, sicherzustellen, dass ihre Kinder am Unterricht teilnehmen können. Letztendlich entscheiden die Schulen, ob das Fehlen eines Schülers aufgrund eines Streiks als unentschuldigt gilt.