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Enthüllungen aus Bautzen: Die verborgenen Geschichten der Jugendlichen in der Stadt

Die Geheimnisse der Jugendlichen vom Kornmarkt in Bautzen





Bautzen: Die Kinder vom „Nazi-Kiez“

Bautzen: Die Kinder vom „Nazi-Kiez“

Der Kornmarkt in Bautzen ist an diesem verregneten Sonntag im März eine kleine Insel, um die Raubfische ihre Kreise ziehen. Etwa 200 Menschen demonstrieren gegen Rassismus und für Demokratie, während Jugendliche in den angrenzenden Gassen lauern – in schwarz gekleidet, vermummte Gesichter und Kapuzen tragend.

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Die Jugendlichen, obwohl schnell als rechtsextrem abgestempelt, offenbaren bei näherer Betrachtung unterschiedliche Hintergründe. Einige zeigen aggressives Verhalten, andere äußern reflektierte Gedanken über Geflüchtete und Menschenrechte. Trotz divergierender Ansichten eint sie ein Gefühl der Verlorenheit und der Wunsch, dazuzugehören.

„Das essen die Kanacken“

Im Stadtviertel Gesundbrunnen von Bautzen treffen sich Jugendliche wie Pauli, die mit Freunden über die Viertel und deren Probleme sprechen. Pauli, 14 Jahre alt, äußert offen ihre rechte Gesinnung und fühlt sich aufgrund der Anwesenheit vieler Ausländer unsicher. Einige ihrer Freunde teilen diese Ansichten und verbreiten rassistische Äußerungen.

Auf Social Media nutzen rechtsextreme Gruppen wie „Balaclava Graphics“ gezielt Desinformationen, um Verunsicherung zu stiften. Jugendliche wie Pauli werden durch solche Inhalte beeinflusst und geben Vorurteile weiter, die sich oft als falsch erweisen, wie im Fall einer erfundenen Bedrohung durch Migranten.

An der Schule, das sind „Zeckenlehrer“

In einem Umfeld, das oft von rechter Ideologie durchdrungen ist, sehnen sich die Jugendlichen nach Anerkennung und Zugehörigkeit. Das Fehlen pädagogisch geschulter Ansprechpartner und Freizeitangebote führt dazu, dass viele sich extremistischen Gruppen anschließen, um in einer Gemeinschaft zusammenzuhalten.

Die rechte Jugendkultur hat in Bautzen mit Symbolen wie „The White Race“ auf Kleidungsstücken und rechtextremen Stickern an Bekanntheit gewonnen. Die Glorifizierung des Nationalsozialismus wird teils als Lifestyle angesehen, was verdeutlicht, wie tief rechtes Gedankengut in Teilen der Gesellschaft verankert ist.

Aber der Dönermann ist voll nett

Nach der Demo diskutieren Pauli, Mascha und Noelle vor einem Dönerrestaurant über Ausländer und eigene Erlebnisse. Trotz ihrer empfänglichen Haltung für rechte Ansichten zeigen sie auch positive Einstellungen gegenüber bestimmten Menschen nicht-deutscher Herkunft. Die soziale Bindung innerhalb der Gruppe spielt eine entscheidende Rolle in ihrem Verhalten und Denken.

Die Stimmung kippt in Sekundenschnelle

Nach der Demo wird die bedrückende Atmosphäre auf dem Bahnsteig spürbar, als vermummte Jugendliche sich gegen Antifa-Aktivisten richten. Die Polizei ergreift Schutzmaßnahmen, doch die Spannungen steigen. Jugendliche wie Pauli, Mascha und Noelle befinden sich inmitten der Konfrontation, während ihre Masken ihre wahren Gedanken verbergen.


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Lebt in Amberg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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