In Nordsachsen steht die Region vor wachsenden Herausforderungen im Bereich Drogenkonsum und Sucht. Laut einem aktuellen Bericht von Sächsische.de suchen vermehrt Betroffene Hilfe in Suchtberatungsstellen. Im Jahr 2025 wurden in Nordsachsen 971 Fälle registriert, die auf einen besorgniserregenden Anstieg des Crystal-Konsums zurückzuführen sind. Die Substanz führt schnell zu schwerer psychischer Abhängigkeit, was die Notwendigkeit einer effektiven Suchtprävention und -behandlung unterstreicht.
Die problematischen Entwicklungen im Drogenbereich sind nicht nur lokal zu beobachten. Der 4. Sächsische Drogen- und Suchtbericht, veröffentlicht durch die Landesdirektion Sachsen, deckt den Zeitraum von 2017 bis 2021 ab und zeigt umfassend die Herausforderungen im Suchtbereich auf. Neben den Suchtberatungen beleuchtet der Bericht auch, welche Substanzen konsumiert werden und welche Personengruppen besonders gefährdet sind.
Alkohol als Hauptproblem
Einer der auffälligsten Aspekte des Berichts ist der hohe Anteil von Alkoholproblemen. Ca. 420.000 Menschen im Alter von 15 bis 64 Jahren in Sachsen konsumierten in den letzten 12 Monaten problematisch Alkohol. Über 50 % der in sächsischen Suchtberatungs- und -behandlungsstellen registrierten Beratungsfälle beziehen sich auf alkoholbezogene Störungen. Auch die frühzeitige Gewöhnung an Substanzen ist alarmierend: 60 % der Klienten berichteten von einem Erstkonsum unter 14 Jahren.
Die Herausforderungen in der psychiatrischen Versorgung
Eine zusätzliche Herausforderung stellen die Mängel in der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung dar. Die vorhandenen Kapazitäten für Entzugsbehandlungen sind nicht ausreichend, was besonders für Minderjährige mit Substanzstörungen problematisch ist. Um dem entgegenzuwirken, wurden Maßnahmen wie eine Kapazitätserhöhung um 52 Betten und 58 Tagesplätze im Krankenhausplan initiiert. Zudem wurde das mobile Präventionsprojekt „GLÜCK SUCHT DICH“ ins Leben gerufen, das von der Fach- und Koordinierungsstelle Suchtprävention Sachsen konzipiert wurde.
Aktuelle Drogenstatistiken in Sachsen
Ergänzende Daten aus dem Epidemiologischen Suchtsurvey (ESA), der alle drei Jahre durchgeführt wird, bieten zusätzliches Licht auf die Suchtproblematik. Laut der letzten Erhebung gemäß suchtinfo.sachsen.de lebten 2021 in Sachsen etwa 527.000 Raucher sowie 1.884.000 Personen, die in den letzten 30 Tagen Alkohol konsumierten. Zudem haben 153.000 Menschen im gleichen Zeitraum Cannabis und 27.000 Stimulanzien konsumiert. Die Daten verdeutlichen den Umfang und die Dringlichkeit der Suchtproblematik in der Region.