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Zwiespältig: Erweiterung der Feuerwehrschule gefährdet historische Erinnerungsstätte

Die geplante Erweiterung und die Zukunft des Erinnerungsortes

Die sächsische Landesfeuerwehrschule in Nardt bei Hoyerswerda plant eine Erweiterung, da der Bedarf an Lehrgangsplätzen gestiegen ist. Neben der Feuerwehrausbildung werden auch regelmäßig Lehrgänge für den Katastrophenschutz angeboten. Darüber hinaus soll das fachspezifische Programm zur Waldbrandbekämpfung erweitert werden. Jedoch steht dem Ausbau die letzte Originalbaracke des einstigen Kriegsgefangenen- und Vertriebenenlagers Elsterhorst im Weg. In dieser Baracke befindet sich seit 2011 ein Ausstellungs- und Dokumentationszentrum zur Geschichte des Ortes.

Das Lager in Elsterhorst, damals bekannt als Nardt in der Zeit des Nationalsozialismus, wurde ab 1939 als Gefangenenlager genutzt. Bis zu 7000 Menschen waren dort inhaftiert, hauptsächlich französische Offiziere. Die Geschichte des Lagers wurde erst nach 1990 aufgearbeitet, in dem es sogar kulturelle Einrichtungen wie Theater, Orchester und eine Universität gab. Nach verschiedenen Nutzungen diente das Areal der Roten Armee und später als Quarantänestation. Das Dokumentationszentrum auf dem Gelände wird von Schulen aus ganz Sachsen besucht und als wichtiger außerschulischer Lernort geschätzt.

Für die Erweiterung der Feuerwehrschule sind eine Vielzahl neuer Gebäude geplant, darunter eine Halle zur feuerwehrtechnischen Ausbildung, eine Sporthalle und Werkstätten. Bisher gibt es jedoch keine Informationen zum Zeitplan oder den Investitionskosten. Die Leiterin des Stadtmuseums in Hoyerswerda, Kerstin Noack, hält regelmäßige Führungen zur Geschichte des Lagers vor Ort ab. Diese Führungen sind auf 30 Besucher beschränkt und erfreuen sich regen Interesses. Die nächste Führung findet am 9. Juni um 11 Uhr statt.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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