Bei Abrissarbeiten an der Dresdner Carolabrücke wurde heute ein verdächtiger Gegenstand entdeckt. Daraufhin sperrten Polizeibeamte den unmittelbaren Bereich ab. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst wurde umgehend alarmiert, um den Einsatzort zu untersuchen. In der Zwischenzeit wurde die Route eines Trauermarsches zum Gedenken an den getöteten Polizisten Maximilian Stoppa aufgrund des Fundes kurzfristig geändert.

Der gefährliche Fund ist besonders brisant, da erst am Montag eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg in der Elbe geborgen wurde. Diese Bombe, ein 250 kg schwerer amerikanischer Bauart, war glücklicherweise ohne Zünder und somit ungefährlich. Allerdings erinnert diese Situation daran, dass auch 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs immer noch Blindgänger in Dresden entdeckt werden. Die Stadt war während des Krieges wiederholt bombardiert worden, besonders zwischen dem 13. und 14. Februar 1945, was zu einer massiven Zerstörung führte und zahlreiche zivile Opfer forderte.

Evakuierungsmaßnahmen und Verkehrsbehinderungen

Bereits gegen 07:50 Uhr begann die Evakuierung des entsprechenden Sperrkreises. Im Laufe des Vormittags warteten mehrere Hundert Menschen, darunter auch viele Senioren, in Notunterkünften auf das Ergebnis der Entschärfung. Die Feuerwehr stand bereit, um den betroffenen Personen während der Unannehmlichkeiten Unterstützung zu bieten. Die Bevölkerung wurde dazu aufgerufen, die Innenstadt weiträumig zu umfahren, da erhebliche Verkehrsbehinderungen zu erwarten waren.

  • 12:54 Uhr: Die Bombe wurde erfolgreich entschärft, dies bestätigte der Einsatzstab MDR SACHSEN.
  • 12:36 Uhr: Die Evakuierung war rechtzeitig abgeschlossen, und die Entschärfung konnte beginnen.
  • 12:26 Uhr: Einsatzleitung bestätigte den Beginn der Entschärfung in wenigen Minuten.
  • 11:10 Uhr: Hubschrauber überflogen das Gebiet zur Sicherheitssuche.

Die entschärfte Bombe soll nach dem Abtransport in Zeithain bei Riesa mechanisch zerteilt werden, wobei der Sprengstoff verbrannt und der Stahl recycelt wird. Feuerwehrsprecher Michael Klahre äußerte insgesamt Erleichterung und Dankbarkeit über die schnelle Handhabung der Situation.

Weitere Vorkehrungen und Unterstützung für Betroffene

Die Stadtverwaltung hatte schnelle Maßnahmen getroffen, um die Bevölkerung bestmöglich zu schützen. Für die Menschen, die ihre Wohnungen kurzfristig verlassen mussten, standen Notunterkünfte bereit. Die Stadt geriet jedoch aufgrund der unerwarteten Situation auch unter Druck, da viele Anwohner Schwierigkeiten hatten, den Sperrkreis zu räumen. Die Informationswebseite der Stadt zur Evakuierung war zum Zeitpunkt der Maßnahmen vorübergehend nicht erreichbar, was zu zusätzlichen Verwirrungen führte.

Dresden bleibt auch in der Gegenwart eine Stadt, die mit den Erbstücken ihrer kriegerischen Vergangenheit konfrontiert ist. Die bevorstehenden Absicherungs- und Entschärfungsmaßnahmen sind nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch ein Teil des ständigen Bemühens, die Sicherheit der Bürger in der oftmals betroffenen Region zu gewährleisten. Immer wieder wird deutlich, dass die Spuren des Krieges, ob sichtbar oder unsichtbar, die Geschichte der Stadt auch heute noch prägen.