Der Wahlkampf für die Europawahl und die Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt hat begonnen. Parteien hängen ihre Wahlplakate aus Angst vor Vandalismus möglichst hoch. Auch wenn die Plakate das primäre Ziel darstellen, sind sie nicht immer die einzigen Ziele von Angriffen, wie Beispiele aus Dresden, Berlin und Halle zeigen.
Um dem Vandalismus entgegenzuwirken, platzieren die Parteien ihre Plakate in größeren Höhen, um Beschädigungen zu vermeiden. Die Sichtbarkeit und ein guter Standort der Plakate sind von höchster Bedeutung. Jedoch sind vielfältige und in fast jeder Kommune unterschiedliche Vorschriften zu berücksichtigen, weshalb manche Parteien bereits mit einem gewissen Schwund an Plakaten rechnen.
Die SPD rät ihren Mitgliedern, die Plakate weit oben an Laternen anzubringen und beschädigte Plakate zur Anzeige zu bringen. Die Linke betont die Wichtigkeit eines guten Standorts und benennt die Schwierigkeiten, überall geeignete Höhen zu finden. Die FDP sieht kaum wirksame Schutzmöglichkeiten für Wahlplakate, während die Grünen frühzeitig beginnen, um Konkurrenten das Herunterziehen der Plakate zu erschweren.
Neben Wahlplakaten sind auch Personen Ziel von Angriffen. In Dresden wurde der sächsische SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Matthias Ecke, bei Aufhängearbeiten von Wahlplakaten von mehreren Personen angegriffen. Im Mai des Vorjahres wurde in Halle ein Brandanschlag auf das Wahlkreisbüro zweier SPD-Politiker verübt.
Am 9. Juni finden in Sachsen-Anhalt die Kreistags-, Stadt- und Gemeinderatswahlen sowie die Wahlen zu Ortschaftsräten und Ortsvorstehern statt. Es werden etwa 720 Kreistags- und Stadtratssitze, etwa 4.400 Sitze in Gemeinderäten und Verbandsgemeinderäten, sowie 6.000 Sitze in den Ortschaftsräten neu besetzt. Die Europawahl wird ebenfalls am 9. Juni abgehalten.