Die „Letzte Generation“ rief in Dresden zu einer „ungehorsamen Versammlung“ auf dem Carolaplatz und -brücke auf. Die Polizei war in Alarmbereitschaft. Christian Bläul, ein Aktivist aus Dresden, forderte die Auszahlung des versprochenen Klimageldes mit Blick auf eine finanzielle Entlastung im Jahr 2025. Die Polizei reagierte bereits, als um 11.30 Uhr eine Klimaschutz-Kundgebung vor der Staatskanzlei stattfand, bei der unter anderem Christian Bläul sprach.
Nach dem Ende einer Kundgebung vor der Staatskanzlei um 13 Uhr blockierten sechs Aktivisten mit Mobibikes die Brücke, indem sie sich auf die Fahrbahn setzten. Trotz Polizeiversuchen, sie zu entfernen, bildete sich auch auf dem Carolaplatz eine Blockade. Die Polizei sperrte den Zugang zur Brücke, wodurch Autos im Stau einzeln wenden konnten. Selbst als ein Krankenwagen vorbeikam, machten die Blockierer nur temporär Platz und setzten ihre Protestaktion fort.
Europawahl-Spitzenkandidatin Lina Johnsen hielt in Leipzig eine Wahlkampfrede und sprach sich für umstrittene Gesellschaftsräte aus. Kurze Zeit später erhielten die Blockierer auf der Brücke die Anweisung, einen anderen Ort abseits der Fahrbahn zu nutzen. Als diesem nur wenige folgten, löste die Polizei die Versammlung nach mehreren Anweisungen auf. Die Aktivisten erhielten Platzverweise für bestimmte Straßenabschnitte und wurden mit den Einsatzkosten konfrontiert. Letztendlich trug die Polizei die Aktivisten ab, die Straße war um 15.06 Uhr wieder passierbar. Insgesamt 31 Personen beteiligten sich an den Blockaden, wobei gegen sie Ermittlungsverfahren wegen Nötigung und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet wurden. Eine Frau und zwei Männer, die sich nicht an die Platzverweise hielten, wurden in Gewahrsam genommen, während 71 Polizisten das Geschehen absicherten.