Das Center Synergy of Systems (SynoSys) der Technischen Universität Dresden hat eine Förderzusage in Höhe von 2,3 Millionen Euro vom Bundesministerium für Gesundheit erhalten. Dieses bedeutende Forschungsprojekt zielt darauf ab, tiefere Einblicke in die komplexen Verläufe von Long COVID zu gewinnen. Unter der Leitung von Professor Dirk Brockmann, Gründungsdirektor von SynoSys, wird die Initiative zahlreiche Daten nutzen, um Verhaltensmuster und Risikofaktoren zu identifizieren, die mit der Verschlimmerung von Symptomen und den Genesungstrends von Long COVID-Patienten verbunden sind, berichtet tu-dresden.de.

Zusätzlich erhält das Universitätsklinikum Jena (UKJ) mit 700.000 Euro eine Förderung für seine Kooperation mit SynoSys. Die Projektlaufzeit ist bis Dezember 2028 angesetzt und wird auf einer umfangreichen Datenbasis von über 500.000 Teilnehmern des Corona-Datenspende-Projekts basieren, das zwischen 2020 und 2022 durchgeführt wurde. Zu den erhobenen Daten zählen unter anderem Herzfrequenz, Aktivität und Schlafmuster, die durch tragbare Geräte erfasst werden.

Forschungsansätze und Ziele

Das Forschungsteam plant, ein offenes Kompetenzzentrum zu gründen, um eineSynergie zwischen Forschenden, Ärzt:innen und Citizen Scientists zu schaffen. Der Fokus liegt auf der Integration von Wearable-Daten in die Gesundheitsforschung sowie der Entwicklung neuer Ansätze für Diagnose, Behandlung und Überwachung. Dabei ist es wichtig, die Herausforderungen von Long COVID zu adressieren, die sich aufgrund der multisystemischen Natur der Erkrankung ergeben. Long COVID ist mittlerweile als ein Syndrom anerkannt, das nicht nur die Atemwege, sondern auch das Herz-Kreislauf-System sowie die neurologischen Funktionen betroffen hat, wie pmc.ncbi.nlm.nih.gov erklärt.

Die Verwendung tragbarer Technologien ermöglicht eine umfassende Überwachung der physiologischen Parameter von Patienten. Diese Geräte können sowohl Asymptomatische als auch Prä-Symptomatische Fälle frühzeitig identifizieren. Die DETECT-Studie, die Teilnehmer zwischen dem 25. März 2020 und dem 16. März 2023 einbezog, zeigte, wie sensorbasierte Daten gewonnen und wertvolle Erkenntnisse über den Krankheitsverlauf von COVID-19-positiven Teilnehmern erlangt werden können. Teilnehmer berichteten über ihre Symptome, führten COVID-19-Tests durch und konnten ihre Gesundheitsdaten kontinuierlich über eine registrierte App teilen, wie nature.com berichtet.

Langfristige Auswirkungen und zukünftige Konzepte

Die Herausforderungen von Long COVID sind vielfältig und beinhalten unter anderem die Erkennung und das Management von Komplikationen, die in mehreren Körpersystemen auftreten können. Tragbare Technologien sind hierbei von großem Nutzen, da sie es ermöglichen, kontinuierlich wichtige Parameter wie Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung zu überwachen. Diese Geräte können nicht nur zur frühzeitigen Erkennung von COVID-19 genutzt werden, sondern auch zur Überwachung von Langzeitfolgen im Krankheitsverlauf.

Des Weiteren ist eine persönliche Gesundheitsüberwachung erforderlich, um die spezifischen Bedürfnisse von Long COVID-Patienten zu adressieren. Herkömmliche diagnostische Methoden sind oft teuer und zeitaufwendig, während tragbare Technologien wie Smartwatches experimentell eingesetzt werden, um schnelle und zugängliche Informationen zu liefern. Angesichts der wachsenden Nachfrage nach Lösungen im Gesundheitsmonitoring könnte die Integration von künstlicher Intelligenz und modernen digitalen Gesundheitsplattformen die Prognosen und Managementstrategien erheblich verbessern.

Zusammenfassend zeigt die laufende Forschung im Bereich Long COVID nicht nur die Bedeutung der Datenanalyse, sondern auch die Notwendigkeit, innovative und zugängliche Lösungen zu entwickeln, um den Patienten bestmöglich zu helfen. Mit der Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit wird das SynoSys-Projekt einen wichtigen Schritt in der Bekämpfung der langfristigen Folgen von COVID-19 darstellen.