Dresden

Schadensersatzforderung über 76,3 Millionen Euro gegen Remmo-Clan: Dresden fordert Gerechtigkeit

Enthüllungen am Rande des Prozesses: Riesige Schadensersatzforderung an Remmo-Clan nach Diebstahl

Der Remmo-Clan stand erneut im Mittelpunkt der Schlagzeilen, nachdem Mitglieder des Clans im November 2019 Juwelen aus dem Grünen Gewölbe in Dresden gestohlen hatten. Sachsens Freistaat fordert nun Schadensersatz in Höhe von 76,3 Millionen Euro von den Verurteilten. Laut Angaben des Anwalts des Freistaats, Dr. Matthias Aldejohann, wurden bereits Mahnbescheide an die Verurteilten versandt, die jedoch bisher unbezahlt blieben.

Die Forderung des Freistaates beläuft sich auf 76,3 Millionen Euro zuzüglich fünf Prozent Zinsen. Zusätzlich werden noch verschwundene und beschädigte Juwelen in die Forderung einbezogen. Im Rahmen eines Deals wurden einige der gestohlenen Juwelen gegen Strafrabatt zurückgegeben. Vier der fünf rechtskräftigen Vollstreckungsbescheide wurden den Dieben zugestellt, wobei einer der Verurteilten Widerspruch eingelegt hat.

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Diese Entwicklung trat während eines Prozesses am Landgericht Dresden ans Licht, der knapp ein Jahr nach dem ersten Strafprozess im Zusammenhang mit dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe stattfand. Parallel beschäftigt sich eine Zivilkammer des Landgerichts mit einer Klage des Freistaates gegen die Sicherheitsfirma der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Diese Klage bezieht sich auf gut 15 Millionen Euro sowie 300.000 Euro für Reparaturen am Museum. Es wird erwartet, dass kein Urteil gefällt wird, sondern ein Verkündungstermin festgesetzt wird.

Der spektakuläre Kunstdiebstahl aus dem Museum im Residenzschloss im November 2019 war einer der schwerwiegendsten Fälle in Deutschland. Die Täter erbeuteten 21 Schmuckstücke mit einem Wert von 116,8 Millionen Euro. Im Mai 2023 wurden fünf Mitglieder des Berliner Remmo-Clans verurteilt, wobei ein Großteil der Beute im Rahmen eines Deals Ende 2022 zurückgegeben wurde. Die Richter erkannten den Schadenersatzanspruch des Freistaates an, lehnten jedoch die Festlegung einer bestimmten Summe ab, da die Ermittlung als zu aufwendig und langwierig erachtet wurde.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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