Vorfall | Sonstiges |
---|---|
Ort | Dresden |
Sachschaden in € | 8500000 |
Ursache | Kürzungen im Jugendbereich |
In Dresden brodelt es! Hunderte Schüler, Lehrer, Eltern und Sozialarbeiter haben am Donnerstagabend vor dem Rathaus lautstark gegen die geplanten Kürzungen im Jugendbereich protestiert. Die Demonstranten machten mit Pfiffen, Geschrei und Trommeln auf sich aufmerksam, während drinnen im Plenarsaal hitzig über die Einschnitte diskutiert wurde. Die Situation ist angespannt, denn die Stadt plant massive Einsparungen, die die Jugendarbeit in der Stadt gefährden könnten, wie DNN berichtete.
Die Kinder- und Jugendbeauftragte Anke Lietzmann warnte eindringlich: „Wird die freie Jugendarbeit nicht gepflegt, dann zerbricht sie.“ Ihre Metapher einer Brücke verdeutlicht die prekäre Lage, in der die Jugendhilfe in Dresden schwebt. Die Leiterin des Jugendamts, Sylvia Lemm, präsentierte alarmierende Zahlen: Ein Budgetloch von 8,5 Millionen Euro, bedingt durch sinkende Zuschüsse vom Freistaat, zwingt die Stadt zu drastischen Maßnahmen.
Massive Einschnitte in der Jugendarbeit
Die Verwaltung plant die Schließung von 21 Einrichtungen und Diensten, darunter wichtige Anlaufstellen wie die Kontaktstelle Koitschgraben und den Familientreff Mareicke. „Für alle Stadträume bleibt mindestens eine Einrichtung für Kinder, Jugendliche und Familien in erreichbarer Nähe“, erklärte Lemm. Doch das ist nur ein schwacher Trost, denn an 20 Schulen könnte die Schulsozialarbeit bereits ab April 2025 komplett eingestellt werden, wie Tagesschau berichtete. Die geplanten Einschnitte betreffen vor allem Schulen in sozial schwächeren Stadtteilen.
Die Protestierenden forderten lautstark die Rettung der Schulsozialarbeit, die für viele Schüler eine wichtige Unterstützung darstellt. Ein Sozialarbeiter am Gymnasium Bürgerwiese, das 1.300 Schüler zählt, warnte, dass wichtige Projekte zur psychischen Gesundheit und Suchtprävention wegfallen könnten. „Es ist ein Spiel auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen“, kritisierte Hendrik Müller von der SPD.
Politische Reaktionen und Appelle
Die politische Reaktion auf die Proteste war gemischt. Während einige Politiker wie Tilo Kießling von den Linken die Pläne vehement ablehnten und vor einem „Kahlschlag-Szenario“ warnten, dankte Matthias Dietze von der CDU der Verwaltung für die Vorlage, forderte aber gleichzeitig Verbesserungen. Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (CDU) äußerte den Wunsch nach Verschiebungen zugunsten der Jugend und betonte, dass die Vorschläge „nicht in Stein gemeißelt“ seien.
Die Entscheidung über die Kürzungen steht bevor: Der Stadtrat wird Ende November darüber abstimmen. Die Bürger hoffen, dass ihre Stimmen gehört werden und die Stadt die Bedeutung der Jugendarbeit nicht aus den Augen verliert. Die Proteste sind ein deutliches Zeichen, dass die Dresdner Bevölkerung hinter den Jugendlichen steht und für ihre Rechte kämpft.