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Millionenklage gegen Remmo-Clan: Freistaat Sachsen fordert Schadensersatz

Die berüchtigten Juwelen-Diebe aus Berlin und die Forderung des Freistaats Sachsen: Was geschah wirklich beim Juwelen-Klau in Dresden?

Der Freistaat Sachsen hat angekündigt, Schadensersatz vom Remmo-Clan zu fordern und bereits Mahnbescheide gegen die verurteilten Juwelen-Diebe aus Berlin erlassen. Diese Enthüllung erfolgte am Rande eines Prozesses am Dresdner Landgericht, bei dem der Freistaat Sachsen 15,3 Millionen Euro vom Dresdner Wach- & Sicherungsinstitut (DWSI) einforderte. Die private Wachfirma sollte das Grüne Gewölbe bewachen, aus dem Mitglieder des Remmo-Clans im November 2019 wertvolle Juwelen gestohlen hatten. Trotz der Forderung ist die genaue Höhe des Schadensersatzes noch unbekannt, ebenso wie der weitere Verlauf des Verfahrens. Der Gesamtschaden durch die fehlenden und beschädigten Juwelen betrug damals rund 76 Millionen Euro.

In der Klage gegen das DWSI werden dem Wachschutz mehrere gravierende Vorwürfe gemacht. Angeblich sollen die Vorbereitungen des Juwelendiebstahls am 19. und 21. November 2019 vom Wachpersonal nicht bemerkt worden sein, obwohl die Täter sich längere Zeit am Einbruchsfenster des Dresdner Schlosses befanden. Weitere Vorwürfe beinhalten, dass das Wachpersonal verdächtige Geräusche nicht gemeldet, sich von den Überwachungsmonitoren abgelenkt und Alarme nicht angemessen behandelt habe. Ein besonderer Vorwurf besteht darin, dass der Außenscanner am Vorabend des Diebstahls offenbar abgeschaltet wurde, was zu einem erhöhten Risiko führte.

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Im Verlauf des Prozesses wurde deutlich, dass Zweifel an vielen der Vorwürfe bestehen. Eine Einigung, die eine Deckungssumme über fünf Millionen Euro vorsah, wurde nicht erreicht. Sowohl der Freistaat Sachsen als auch die DWSI streben nach einer Lösung, die sowohl die Versicherung als auch das Unternehmen finanziell belastet. Interessanterweise verlängerte Sachsen im Herbst 2023 trotz der Klage den Wachvertrag mit der DWSI um weitere drei Jahre. Die Fortsetzung des Prozesses ist geplant, und mehrere Verhandlungstage sind angesetzt, um die Angelegenheit weiter zu klären.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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