Am 13. Februar 2025 folgten rund 10.000 Menschen dem Aufruf von Prof. Ursula Staudinger, der Rektorin der Technischen Universität Dresden, und bildeten eine eindrucksvolle Menschenkette durch die Innenstadt von Dresden. Beginnend am Theaterplatz vor der Semperoper um 18:00 Uhr, zog sich die Menschenkette über eine Strecke von vier Kilometern. Diese Aktion stand im Zeichen nationaler und weltpolitischer Ereignisse und diente als kraftvolles Symbol gegen Krieg, Gewaltherrschaft und Zerstörung.

Das Motto der Veranstaltung lautete: „Erinnern für eine Zukunft des Miteinanders in Frieden und Demokratie“. Die Teilnehmenden gedachten der Opfer des Bombenangriffs auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 sowie der Millionen weiterer Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft litten. Prof. Staudinger hob in ihrer Ansprache die Dringlichkeit hervor, gegenüber Rassismus und Intoleranz wachsam zu bleiben und warf einen kritischen Blick auf den Missbrauch von Begriffen wie Demokratie und Meinungsfreiheit, die oft als Vorwand für regressive Ideologien genutzt werden.

Politische Unterstützung und engagierte Bürger

Bei der Menschenkette waren unter anderem auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Landtagspräsident Alexander Dierks anwesend. Ehrengast war der britische Prinz Edward Herzog von Kent. Oberbürgermeister Dirk Hilbert mahnte, dass es für Dresden wichtig sei, nicht nur den 13. Februar in den Vordergrund zu rücken, sondern auch andere Gedenktage wie den 27. Januar und den 8. Mai in die kollektive Erinnerung einzubeziehen. Cécilia Le Nalbaut, eine Studentin der TU Dresden, sprach beim Auftakt auf Deutsch zu den Versammelten.

Die Organisation der Menschenkette erforderte ein hohes Maß an Engagement von Freiwilligen, die als Ordnerinnen und Ordner fungierten, um die Sicherheit der Versammlung zu gewährleisten. Insgesamt wurden 70 bis 80 Ordner benötigt, um die friedliche Durchführung der Aktion zu unterstützen.

Ein gemeinsames Gedenken

Die Menschenkette wurde als ein bedeutendes Zeichen der Geschlossenheit und Verantwortung innerhalb der demokratischen Gesellschaft wahrgenommen. Sie erinnerte an die Notwendigkeit, die Geschichte kritisch zu reflektieren. Am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, wurde erneut betont, wie wichtig es ist, allen Opfern zu gedenken – darunter Juden, Sinti*zze, Rom*nja, Menschen mit Behinderungen sowie Angehörige sexueller und geschlechtlicher Minderheiten und politische Gegner*innen. Beate Rudolf, die Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, hebt hervor, dass das Gedenken eine Verpflichtung für den Staat und die Gesellschaft ist, um Antisemitismus und Rassismus entschieden entgegenzutreten.

Die Erinnerung an die Schrecken der Vergangenheit und die Förderung von Demokratie und Menschenrechten sind untrennbar miteinander verbunden. Das Grundgesetz garantiert die Mittel zum Schutz dieser Werte, aber es bedarf auch der Solidarität über parteipolitische Grenzen hinweg, um eine aktive Verteidigung der Menschenrechte sicherzustellen.

Die Menschenkette in Dresden und die damit verbundene Botschaft sind ein klarer Appell an alle, sich für eine friedliche und demokratische Zukunft einzusetzen und gegen Diskriminierung jeglicher Art zu kämpfen. Nur gemeinsam kann das Fundament für eine Gesellschaft gelegt werden, die in Frieden und respektvollem Miteinander existiert.

Weitere Informationen zur Menschenkette finden Sie hier: TU Dresden, zur Organisierung hier: 13. Februar Dresden und zu den Gedenktagen hier: Institut für Menschenrechte.