Dresden

Logistik-Albtraum: Rammstein-Konzerte in Dresden sorgen für Chaos

Geheimnisse enthüllt: Was erwartet Fans bei den Rammstein-Konzerten in Dresden?

Wenn Rammstein gleich vier Mal in Dresden rocken, bleibt sprichwörtlich kein Stein auf dem anderen. Es liegt nicht nur am brachialen Bass und an der Pyro-Show, die schier die Atemluft grillt. Nein, 220.000 Konzertbesucher sind freilich auch eine logistische Herausforderung – und das werden die Dresdner zu spüren bekommen. Die gigantische Bühne in der Dresdner Flutrinne wird schon errichtet. Bald werden die Straßen rund ums Areal gesperrt: Vom Mittwoch, dem 15. Mai, 8 Uhr, bis zum Sonntag, dem 19. Mai, 24 Uhr. Konkret handelt es sich um die Pieschener Allee, den Messering sowie die Schlachthofstraße.

Schlechte Nachrichten auch für Radler: Der Elberadweg wird auf der Höhe des Konzertgeländes nicht befahrbar sein. Wer gehofft hat, auf der Schlachthofbrücke über die Flutrinne Blicke aufs Rammstein-Feuerwerk zu ergattern, wird ebenfalls enttäuscht: Die Brücke wird eigens für die vier Dresdner Rammstein-Konzerte (15., 16., 18. und 19. Mai) blickdicht verschlossen. Zaungäste unerwünscht. Die Mucke wird hingegen durch die Barrikaden durchdringen – und mutmaßlich auch zum gegenüberliegenden Elbufer.

Fürs Anreisen zu den Konzerten empfehlen sich die Öffis. Ohnehin ist ein Ticket für den Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) im Kaufpreis enthalten – gültig ab vier Stunden vor Einlassbeginn bis jeweils 4 Uhr nachts nach den Konzerten. Bis dahin könnte man sogar noch einen Abstecher machen zur Aftershow-Party im Stromwerk Mitte, unter dem Slogan „Ich will kein Engel sein“. Mit Konzertticket kommt man am 15., 16. und 19. Mai dort kostenlos rein – solange Platz ist. Der Veranstalter weist allerdings ausdrücklich darauf hin, dass die Band selbst nicht zugegen sein wird.

Ein weiterer Grund für die Öffis sind Auto-Halteverbote, etwa in der Walther-Straße, Max-Straße und Bautzener Straße. Die S-Bahn hingegen wird in höherer Taktung fahren als üblich, eigens für die vielen Konzertbesucher.

Wer noch kein Ticket hat, wird vielleicht staunen: Tatsächlich sind noch Karten im Verkauf. Das liegt vor allem daran, dass vier Shows in Dresden eine ordentliche Hausnummer sind, aber auch daran, dass zunächst geltende Einlassbeschränkungen inzwischen aufgehoben sind: Es dürfen also mehr Leute aufs Gelände als zunächst veranschlagt. Wer als Fan noch überlegt, ob sich die Tickets lohnen, für den spielt womöglich auch die (natürlich noch geheime) Setlist eine Rolle. Denn offenbar haben Rammstein einige Lieder mit im Gepäck, die 2023 im Berliner Olympiastadion nicht zu hören waren. Zumindest deutet die Prager Proben-Show am 9. Mai darauf hin.

Dort erklangen die Rammstein-Lieder „Ramm4“ („Liebe ist für alle da / Bück Dich, Amerika“) und „Keine Lust“ („Ich hätte Lust, mit großen Tieren“) erstmals live seit 2019 – und „Asche zu Asche“ („Dann knie ich mich in dein Gesicht“) und „Wiener Blut“ sogar erstmals seit 2013. Andere der bei der Prager Probe gespielten Lieder hingegen waren auch 2023 schon bei den Berlin-Shows im Olympiastadion zu erleben. Nicht hingegen erschallte das Lied „Pussy“ mit der bei Fans beliebten „Steck Bratwurst in dein Sauerkraut“-Zeile.

Die Konzerte rufen nicht nur Fans auf den Plan: Unter dem Motto „Rammstein stören“ wirbt in der Alaunstraße, Dresdner Neustadt, ein Banner für eine Gegendemo am Mittwoch, dem 15. Mai. Jene Demonstration ist bei der Stadt mit 100 potenziellen Demonstranten beantragt, aber bislang noch nicht genehmigt. Unter dem Motto „Till Verschwindemann – Keine Bühne für Täter“ soll offenbar vom Jorge-Gomondai-Platz bis zur Pieschener Allee protestiert werden – wenn die Demo denn genehmigt wird. Eines ist jedenfalls schon sicher: Die Berliner Zeitung wird vom ersten der vier Dresden-Konzerte berichten.

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