Die Tudor-Villa in Dresden, die bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts in der Radeberger Vorstadt steht, wurde in den letzten knapp zwei Jahren einer umfassenden Sanierung unterzogen. Das denkmalgeschützte Gebäude, das jetzt im Besitz der Stadt Dresden ist, hat seine Renovierungsarbeiten abgeschlossen.
Ursprünglich wurde die schlossähnliche Anlage im Jahr 1856 für den Zirkusdirektor Ernst Renz erbaut, der europaweit durch seinen „Circus Renz“ bekannt war und in Berlin, Wien, Hamburg und Breslau feste Zirkusbauten besaß. Das Anwesen erhielt den Zweitnamen „Villa Renz“ aus der Zeit, als Renz Dresden zu einer renommierten Spielstadt machte, gemeinsam mit dem alten Zirkus Sarrasani.
Die Villa, entworfen vom Dresdner Architekten Theodor Lehnert, ist ein beeindruckendes Gebäude im Preußischen Viertel mit drei Etagen, einer hellen Fassade, achteckigen Türmchen auf dem Dach und einem markanten Turm auf der linken Seite.
Im Rahmen von Umbauarbeiten für vier Millionen Euro, die im Oktober 2021 begannen, führte die Stadt Dresden Maßnahmen zur Einhaltung des Denkmalschutzes, zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und zur Barrierefreiheit durch. Ab Montag werden verschiedene Dienste des städtischen Gesundheitsamtes in die Tudor-Villa einziehen, darunter auch eine Beratungsstelle für sexuell übertragbare Infektionen.
Die Tudor-Villa wird zukünftig Tests für Geschlechtskrankheiten wie HIV oder Syphilis im Gebäude anbieten. Des Weiteren wird im zweiten Obergeschoss eine Kinder- und Jugendzahnklinik untergebracht sein.