Der bekannte russische Kremlkritiker Alexej Nawalny wurde posthum mit dem Internationalen Friedenspreis Dresden ausgezeichnet. Die mit 10.000 Euro dotierte Ehrung wurde am Sonntag von seiner Witwe Julia Nawalnaja im Schauspielhaus der sächsischen Landeshauptstadt entgegengenommen. Alt-Bundespräsident Joachim Gauck lobte Nawalny als selbstlosen und mutigen Mann, der die Möglichkeit eines anderen Russlands aufzeige und als Ikone für anständige Russen gelte. Er bezeichnete Nawalnys Lebenswerk als Monument und betonte dessen Bedeutung im Kampf gegen die korrupte Elite sowie als ein delegitimierender Faktor des Putin-Systems.
Gauck würdigte auch Julia Nawalnaja für ihre fortwährende Arbeit und ihren Mut, die Ziele ihres Mannes weiterzuverfolgen. Nawalnaja selbst betonte in ihrer Dankesrede die unumgängliche Notwendigkeit, Illusionen über Putin abzulegen und führte den Krieg gegen die Ukraine als entscheidenden Faktor an. Sie kritisierte die westlichen Politiker, die sich mit Putin einigen wollten, und betonte die Unverhandelbarkeit mit ihm. Die Auszeichnung widmete sie allen, die in Russland für den Frieden kämpfen und dabei große Risiken eingehen.
Alexej Nawalny verstarb am 16. Februar unter ungeklärten Umständen in einem sibirischen Straflager am Polarkreis. Gerhart Baum, als Vertreter der Auslober, bezeichnete ihn als einen Menschenrechtsverteidiger, der sein Leben für eine bessere Zukunft gegeben habe. Der Preis sei auch eine Anerkennung für Julias Unterstützung und Fortführung seines Kampfes. Die Friends of Dresden verleihen den Friedenspreis in Erinnerung an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg, wobei Nawalny als Persönlichkeit geehrt wurde, die sich um Frieden und Völkerverständigung verdient gemacht hat.
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