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Experimente in Schwerelosigkeit: Neue Erkenntnisse zur Strömungsforschung im Weltraum

Die Strömungsforschung im Randbereich des Weltraums ist ein faszinierendes Feld, das jüngst neue Erkenntnisse hervorgebracht hat. Ein europäisches Forschungsteam, zu dem das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf gehört, hat Experimente in Schwerelosigkeit erfolgreich durchgeführt, um ein klassisches Diffusionsphänomen zu isolieren. Diese Experimente, die im Nature Journal npj Microgravity veröffentlicht wurden, dienen der Validierung von Modellen, die die Durchmischungseffekte bei chemischen Reaktionen beschreiben.

Reaktions-Diffusions-Fronten entstehen, wenn chemische Stoffe interagieren und sich in einem Raum ausbreiten. Diese Prozesse sind nicht nur in der Chemie und Physik wichtig, sondern finden auch vielfältige Anwendungen in anderen Bereichen wie der Geologie und Verbrennungsprozessen. Durch die Kombination von Reaktionen mit Strömungen ergeben sich komplexe Phänomene, die bisher aufgrund von Schwerkrafteffekten nicht vollständig verstanden wurden.

Das Experiment wurde an Bord der Höhenforschungsrakete TEXUS-57 durchgeführt, die an den Rand des Weltraums flog, um annähernde Schwerelosigkeit zu erreichen. In diesem Zustand konnten die Forscher ihre Experimente automatisiert ablaufen lassen und mittels hochauflösender Kameras die Reaktionsfronten zwischen strömenden Flüssigkeiten einfangen. Diese Daten ermöglichen es, spezifische Durchmischungseffekte von anderen Strömungsphänomenen zu trennen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Durch die Isolierung der Taylor-Aris-Dispersion in der Schwerelosigkeit konnten die Forscher feststellen, dass bei größeren Reaktorhöhen deutlich weniger Reaktionsprodukte entstehen. Die gewonnenen Erkenntnisse aus den Experimenten erlauben nun eine präzisere Vorhersage der Produktbildung in verschiedenen Strömungssystemen. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die Strömungsphysik relevant, sondern haben auch Anwendungen in der Technologie, der Geowissenschaft und sogar der Raumfahrt.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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