Die Elbbrücke bei Bad Schandau ist seit dem 11. November 2024 gesperrt. Diese Entscheidung hat erhebliche Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft, insbesondere für Gastwirte und Hoteliers, die bereits mit finanziellen und zeitlichen Herausforderungen kämpfen. Das berichtet Tag24. Hotelier Ralf Thiele, der das Parkhotel in Bad Schandau leitet und 80 Mitarbeiter beschäftigt, bleibt trotz der durch die Sperrung entstandenen Schwierigkeiten optimistisch. Er hat seine Gäste über die Situation informiert und die Dienstpläne seiner Mitarbeiter angepasst, ohne bisher Stornierungen oder Kündigungen zu verzeichnen.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden hat in einer Umfrage herausgefunden, dass 61% der Befragten mit Umsatzrückgängen rechnen, während zwei Drittel von Auftragseinbrüchen betroffen sind. Zudem sieht ein Drittel der Unternehmen ihren Bestand in Gefahr. Die IHK fordert eine Behelfsbrücke bis 2025, um die Verkehrsanbindung zu gewährleisten und die negativen wirtschaftlichen Folgen abzumildern.
Aktuelle Entwicklungen zur Behelfsbrücke
Um dem Versorgungsengpass entgegenzuwirken, haben die Vermessungsarbeiten für eine mögliche Behelfsbrücke bereits begonnen. Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchungen werden für die zweite Januarhälfte 2025 erwartet. MDR informiert, dass die Behelfsbrücke sowohl den Bahn- als auch den Schiffsverkehr nicht behindern soll, und prüft Optionen für eine Behelfsfahrbahn neben den Bahngleisen oder die Nutzung der Pfeiler der Carolabrücke in Bad Schandau.
Die finanziellen Aspekte sind ebenfalls von Bedeutung: Die Kosten für die Errichtung einer Behelfsbrücke werden auf 8 bis 25 Millionen Euro geschätzt, abhängig von der gewählten Ausführungsform. Langfristig wird für den dauerhaften Ersatzneubau der Elbquerung in Bad Schandau mit Kosten zwischen 70 und 100 Millionen Euro gerechnet. Diese Ausgaben umfassen auch die Abrisskosten und die Anpassungen für die Durchfahrtshöhe des Schiffsverkehrs.
Öffentliche Dienstleistungen und Pendlerverkehr
Für die Pendler in der Region wurde ein Beratungsangebot eingerichtet, um sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer in der aktuellen Situation zu unterstützen. Pendler können zudem die Fähre in Bad Schandau kostenfrei nutzen, um die Umwege durch die Sperrung auszugleichen. Ein weiterer Punkt betrifft die Nutzung der benachbarten Bahnbrücke, über die die Deutsche Bahn eine Nutzung für den Straßenverkehr ausgeschlossen hat.
Die Entscheidungsfindung über die Weiternutzung der gesperrten Brücke soll bis Ende Juni 2025 abgeschlossen sein. Bis dahin bleibt die Unsicherheit über die Verkehrsverbindungen in der Region bestehen, und die lokalen Unternehmen hoffen auf eine rasche Lösung. Dies wird nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für den sozialen Zusammenhalt in Bad Schandau von entscheidender Bedeutung sein.