Dynamo Dresden hat am vergangenen Samstag seine jährliche Mitgliederversammlung im Kongresszentrum am Elbufer abgehalten, und die Stimmung war euphorisch! Vizepräsident Michael Bürger begrüßte um 10 Uhr exakt 632 Mitglieder, die sich zu diesem „Familientreffen“ versammelt hatten. Unter dem Beifall der Anwesenden stellte sich die Profimannschaft vor, und Trainer Thomas Stamm bedankte sich für die Unterstützung der Fans. Doch die Versammlung brachte nicht nur Freude, sondern auch einige kritische Einblicke in die finanzielle Lage des Vereins.
Wirtschaftsprüfer Erik Istel von der Nexia GmbH präsentierte die Bilanz des Geschäftsjahres 2023/24 und verkündete einen Jahresüberschuss von 1,6 Millionen Euro. Dies war jedoch nicht nur das Ergebnis sportlicher Erfolge, sondern auch auf Corona-Hilfen zurückzuführen, die erst jetzt verbucht werden konnten. Ohne diese Hilfen hätte das Betriebsergebnis bei minus 2,9 Millionen Euro gelegen, wie DNN berichtete. Der Umsatz betrug 25,04 Millionen Euro, was einen Anstieg von 292.300 Euro im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Finanzielle Herausforderungen und Risiken
Finanz-Geschäftsführer Stephan Zimmermann wies jedoch auf die Herausforderungen hin, die vor dem Verein liegen. Trotz der positiven Zahlen ist Dynamo Dresden mit einem geplanten Minus von 2,6 Millionen Euro für die laufende Saison konfrontiert. Der Verein hat die höchsten Aufwendungen für den Spielbetrieb in der Liga, was sich negativ auf die finanzielle Stabilität auswirken könnte. Besonders die hohen Geldstrafen von 210.000 Euro für Pyrotechnik-Einsätze belasten die Kasse, und Zimmermann warnte, dass die Stadt Dresden möglicherweise den Zuschuss zur Stadionmiete kürzen könnte, was die Situation weiter verschärfen würde.
Die Mitgliederzahlen zeigen jedoch, dass Dynamo Dresden weiterhin stark ist. Mit 29.700 Mitgliedern gehört der Verein zu den 25 mitgliederstärksten in Deutschland. Zimmermann hofft, bald die Marke von 30.000 Mitgliedern zu überschreiten. Auch im Merchandising gab es einen Anstieg von zehn Prozent im letzten Jahr, was auf das Engagement der Fans hinweist.
Die Zukunft im Blick
Die Versammlung brachte auch Diskussionen über die zukünftige Ausrichtung des Vereins mit sich. Geschäftsführer David Fischer stellte klar, dass die neue Frauenfußball-Abteilung sich selbst trägt und keine Belastung für den Etat darstellt. Dennoch bleibt die finanzielle Situation angespannt, und die Verantwortlichen müssen strategisch planen, um die Herausforderungen zu meistern. Fischer deutete an, dass eine größere Investition in naher Zukunft notwendig sein könnte, was die Rückkehr des Merchandising in die Hände des Vereins verzögern könnte.
Ein weiteres Thema war die Meldung einer zweiten Mannschaft, die bis zum 31. Januar 2025 erfolgen soll. Sport-Geschäftsführer Thomas Brendel betonte, dass man die Mannschaft unbedingt an den Start bringen möchte, um die Talente aus dem eigenen Nachwuchs weiter zu fördern.
Die Mitgliederversammlung endete mit der Wahl von André Gubsch in den Aufsichtsrat und der Entlastung der Geschäftsführer. Trotz der Herausforderungen, die vor Dynamo Dresden liegen, bleibt die Hoffnung auf eine positive Entwicklung und eine Rückkehr in die 2. Bundesliga, wo die finanziellen Möglichkeiten erheblich besser sind, wie TAG24 berichtete.
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