Am 13. Februar 2025 erinnert Dresden an die verheerenden Bombenangriffe des Jahres 1945, die die Stadt nahezu vollständig zerstörten und bis zu 25.000 Menschenleben forderten. Diese jährlich wiederkehrende Gedenkveranstaltung hat eine kontroverse Geschichte, die von unterschiedlichen Deutungen und politischen Instrumentalisierungen geprägt ist. Die Zerstörung Dresdens wird vielfach als Symbol für die Schrecken des Krieges betrachtet, die auch andere Städte wie Coventry und Hiroshima betreffen.

Im Vorfeld der Gedenktage sind Aufmärsche von Rechtsextremisten in Dresden zu beobachten, die diesen Tag für ihre eigenen Zwecke missbrauchen. Ihnen stehen zehntausende von Gegendemonstranten gegenüber, die für Frieden und Demokratie eintreten. Die Stadt hat sich jedoch schwergetan, ihre Erinnerungskultur zu definieren, insbesondere da die Dresdner Vergangenheit in Bezug auf den Nationalsozialismus häufig aus dem öffentlichen Diskurs ausgeschlossen wurde.

Umstrittene Erinnerungskultur

Die Ursprünge des Gedenkens an den 13. Februar reichen bis ins Jahr 1946 zurück. Zunächst wurde die Zerstörung Dresdens von der Propaganda des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda politisch vereinnahmt. In den 1960er Jahren wurde die Schuld für die Bombenangriffe zunehmend den Westalliierten zugeschrieben, während die Aufarbeitung der eigenen Geschichte weitgehend unterblieb. Der Mythos von Dresden als „unschuldige“ Kulturstadt wurde während des Krieges verbreitet und in den Nachkriegsjahren durch Ostdeutsche Propaganda verstärkt.

Bereits in den 1980er Jahren äußerten sich Bürger in Form des „Stillen Gedenkens“, um sich gegen diese einseitige Erinnerungskultur zu wehren. Ein wichtiger Moment war eine symbolische Kerzenaktion im Jahr 1982 vor der Ruine der Frauenkirche, die von Jugendlichen der kirchlichen Friedensbewegung organisiert wurde. Diese Form des Gedenkens verdeutlicht die Wandlungsfähigkeit der Dresdner Erinnerungskultur, die sich von staatlicher Bevormundung löste.

Aktuelle Entwicklungen und Widerstand

Seit den 1990er Jahren hat die Stadt immer wieder unter den Demonstrationen von Rechtsextremisten zu leiden. 2010 formierten sich über 10.000 Menschen zu einer Menschenkette, um ein Zeichen gegen diese extremen Ansichten zu setzen. Diese Aktionen zeigen, dass das Gedenken an den 13. Februar in einem ständigen Spannungsfeld zwischen unterschiedlichen Erzählungen steht. Bürgerinitiativen und Organisationen wie „Dresden Nazifrei“ bieten alternative Gedenkveranstaltungen an, um die deutsche Kriegsschuld umfassend zu thematisieren.

Im Kontext der jüngsten Entwicklungen zeigt sich, dass die lautstarken Forderungen der AfD nach einer „erinnerungspolitischen Wende“ und die Versuche, die historische Verantwortung Deutschlands zu relativieren, an Bedeutung gewinnen. Diese Dynamik beeinflusst maßgeblich die Gedenkkultur und den öffentlichen Diskurs über die Vergangenheit Dresdens.

Die Erinnerung an die Luftangriffe im Februar 1945 bleibt bis heute lebendig. Für viele Überlebende ist sie ein prägendes Element ihrer Biografie. Die Herausforderungen, die sich aus dieser Geschichte ergeben, erfordern nicht nur ein Erinnern, sondern auch das aktive Eintreten für Frieden, Demokratie und Menschenrechte, um die Lehren aus der Geschichte zu bewahren. Der Erinnerungsort Dresden hat trotz der aktuellen politischen Auseinandersetzungen nichts von seiner Symbolkraft verloren und fordert sowohl die Bürger als auch die Gesellschaft heraus, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen.

Das Gedenken an den 13. Februar steht somit an einem Scheideweg. Die Stadt, die als Hauptstadt des deutschen Kriegsleids angesehen wird, ist damit konfrontiert, wie sie an ihre komplexe Vergangenheit erinnern und welche Botschaft für die Zukunft daraus abgeleitet werden kann. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gedenkkultur in Dresden weiter entwickeln wird, angesichts der anhaltenden Debatten und gesellschaftlichen Spannungen.

Für weitere Informationen über die Geschichte des Gedenkens an den 13. Februar in Dresden können Sie die Berichte von Remszeitung, Wikipedia und 13februar.dresden.de besuchen.