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Die Jagd: Ein Theaterabend voller Hysterie und Hetze

„Daniela Löffner adaptiert Thomas Vinterbergs Film ‚Die Jagd‚ für das Staatsschauspiel Dresden und beleuchtet eskalierende Gruppendynamiken nach einem Missbrauchsvorwurf. Die Inszenierung zeigt die dramatische Entwicklung, die sich entfaltet, als ein Erzieher fälschlicherweise beschuldigt wird, eine Minderjährige missbraucht zu haben.

Die Szene, in der der Elternabend im Chaos endet, ist ein markanter Bruch mit dem naturalistischen Stil des Theaters. Unter der Regie von Löffner wird das Stück zu einem eindrucksvollen Abend im Laub, der die Besessenheit einer Gemeinde von einer falschen Anschuldigung zeigt. Die Gruppendynamiken werden durch die Handlung erkundet, als die Dorfgemeinschaft in eine Hatz auf den unschuldigen Erzieher Lucas verfällt.

Die Darstellerinnen und Darsteller, darunter Raiko Küster und Theresa Schütte, spielen ihre Rollen mit beeindruckender Intensität und bringen die emotionalen Belastungen der Figuren eindrucksvoll zum Ausdruck. Die Inszenierung zeigt, wie schnell sich Gerüchte verbreiten können und wie toxische Beziehungen und persönliche Probleme in Extremsituationen zutage treten.

‚Die Jagd‘ bietet den Zuschauenden eine packende Erfahrung, die knapp zweieinhalb Stunden lang in emotionale Abgründe eintaucht. Die Inszenierung wirft ein ambivalentes Licht darauf, wie schnell ein unschuldiger Mensch isoliert werden kann, wenn Verdächtigungen in einer Gemeinde um sich greifen. Die Stigmatisierung von Lucas bleibt bestehen, auch wenn das Laub sich davon verwehen lässt.

Insgesamt ist Daniela Löffner mit ‚Die Jagd‘ eine eindrucksvolle Inszenierung gelungen, die die Zuschauerinnen und Zuschauer mitnimmt auf eine Reise durch die Abgründe menschlicher Beziehungen in einer Ausnahmesituation.“

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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