Am 27. Mai 2024 wird eine Dokumentation mit dem Titel „Geheimdiplomat Bundeskanzler: Wie Helmut Kohl die Staatssicherheit narrte“ ausgestrahlt. Die Sendung beleuchtet eine bislang weitgehend unbekannte Reise, die Bundeskanzler Helmut Kohl im Frühsommer 1988 in die DDR unternahm. Diese Reise fand etwas mehr als ein Jahr vor dem Zusammenbruch der DDR statt und führte Kohl nach Gotha, Erfurt, Weimar und Dresden.
Der Besuch von Kohl in der DDR war Teil eines ungewöhnlichen Deals, der während des einzigen Besuchs des DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker in Bonn im Jahr 1987 vereinbart wurde. Kohl stellte jedoch drei Bedingungen: Die Presse durfte nichts erfahren, Begegnungen mit DDR-Offiziellen sollten vermieden werden und er wollte nicht von der Staatssicherheit belagert werden. Die DDR-Administration wusste nur wenig über Kohls Pläne für die dreitägige Reise, obwohl die Grenzübertritte vorbereitet waren.
Während Kohls Aufenthalt in der DDR wurde er von Honeckers eigenen Leibwächtern begleitet. Die Stasi hatte mehr als 1000 Mitarbeiter mobilisiert, durfte aber auf Anweisung alles vermeiden, was Kohls Stimmung trüben könnte. Die Dokumentation beleuchtet die absurden Situationen, die während dieser Reise entstanden, und zeigt den Zustand der DDR kurz vor ihrem Zusammenbruch.
Die Mitreisenden von Kohl, Friedhelm Ost, der kürzlich verstorbene Wolfgang Bergsdorf und sein langjähriger Fahrer Eckehard Seeber berichten über die Reise und wie Kohl die Stasi mit seinem Verhalten überraschte. Die Dokumentation verspricht einen spannenden Einblick in die Geheimdiplomatie des Bundeskanzlers und den Zustand der DDR kurz vor ihrem Untergang.
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