Der DDR-Sport erreichte mit einem historischen Ereignis am 22. April 1954 in Dresden einen bedeutenden Meilenstein. An diesem Tag schwamm der 19-jährige Alfred Spengler aus Halle/Saale im Dresdner 25-Meter-Becken an der Marienallee und erzielte einen Weltrekord über 400 Meter Lagen. Mit einer Zeit von 5:18,3 Minuten unterbot er den bisherigen Rekord um neun Sekunden und sicherte sich somit den ersten offiziellen Weltrekord für die DDR. Diese Leistung wurde von der Sächsischen Zeitung mit der Schlagzeile „Weltrekord für die DDR“ hervorgehoben. Dieser historische Moment markierte einen großen Erfolg für das junge Land und den DDR-Sport.
Das Schwimmbad in Dresden, in dem Alfred Spengler seinen Weltrekord aufstellte, blieb während des Krieges weitgehend unbeschädigt und gehörte zu den wenigen intakten Schwimmbädern der Stadt. Das Becken in der Trainingsstätte an der Marienallee galt als besonders schnell und bot optimale Bedingungen für Spitzenleistungen im Schwimmsport. Die spezifische Wasserhöhe und Tiefe spielten eine wichtige Rolle für die Leistungsfähigkeit des Beckens, was zur hervorragenden Performance von Spengler beitrug.
Alfred Spengler war nicht nur als talentierter Schwimmer, sondern auch als engagierter Sportler abseits des Beckens bekannt. Trotz seines Erfolgs als Weltrekordler blieben ihm große internationale Erfolge versagt, da gesundheitliche Probleme und politische Querelen seine Wettkampfteilnahmen einschränkten. Dennoch hinterließ er ein bedeutendes Erbe im DDR-Sport und prägte die Entwicklung des Schwimmens in dieser Zeit.
Spenglers Engagement und Leidenschaft für den Schwimmsport spiegelten sich auch in seinem beruflichen Werdegang wider. Nach seiner aktiven Laufbahn als Schwimmer absolvierte er ein Ingenieurstudium und arbeitete als Wissenschaftler. Sein Erbe als erster DDR-Weltrekordler bleibt bis heute als bedeutender Meilenstein in der Geschichte des DDR-Sports erhalten und inspiriert Sportlerinnen und Sportler weltweit.