Am vergangenen Sonntag wurde ein 36-jähriger Stadtratskandidat der SPD in Gera während des Verteilens von Wahlwerbung angegriffen und beleidigt. Ein 56-jähriger Anwohner stieß ihn vor die Brust, beleidigte ihn und zerriss einen der Flyer. Obwohl der Kandidat Schmerzen verspürte, wurde er glücklicherweise nicht verletzt. Gegen den Angreifer wurde ein Strafverfahren wegen Beleidigung und Körperverletzung eingeleitet, während das genaue Motiv noch ermittelt wird.
In einem ähnlichen Vorfall wurde der SPD-Europaabgeordnete Matthias Ecke in Dresden während des Aufhängens von Wahlplakaten so brutal angegriffen, dass er ins Krankenhaus eingeliefert und später operiert werden musste. Der 41-jährige Politiker erlitt Brüche an der Augenhöhle und dem Jochbein. Die Polizei zählt mindestens einen der Täter zur rechtsextremen Szene.
Die Angriffe auf Politiker und Wahlkampfhelfer haben bundesweit Entsetzen ausgelöst und zeigen, dass die Gewaltbereitschaft von unterschiedlichen politischen Lagern ausgeht. Sowohl rechte als auch linke Extremisten werden für ihre gewalttätigen Übergriffe verurteilt. Verfügbarer Informationen zufolge gehörte der Angreifer in Gera der rechten Szene an, während einige der Täter in Dresden womöglich dem rechtsextremen Spektrum angehören.