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Aktivisten stoppen Autobahn: Klimaproteste vor Gericht

In einer lebensgefährlichen Aktion seilten sich zwei Klima-Aktivisten von einer Brücke ab und legten mit ihren Helfern eine Autobahn bei Dresden stundenlang lahm. Seit Freitag stehen sie dafür vor dem Amtsgericht. Am 27. November 2020 kaperten Bernhard B. (28), André S. (44), Marcel S. (33), Sophie K. (38) und Lukas G. (28) die Brücke über der A4 nahe dem Autobahnkreuz Dresden West. Bernhard B. und André S. seilten sich am Brückengeländer ab, die drei anderen Angeklagten halfen bei der Aktion. Ein zehn Meter breites Transparent wurde aufgespannt mit der Aufschrift: „Verkehrswende statt Klimakrise.“

Die Polizei musste die Autobahn komplett sperren, um die Brücken-Hänger zu schützen. Einen Abbruch der Aktion lehnten die Klima-Extremisten ab, was zur Alarmierung des Spezialeinsatzkommandos der sächsischen Polizei führte. Experten für Höhen-Intervention seilten sich neben den zwei Hauptangeklagten ab und brachten sie zurück auf die Brücke. Die Autobahn konnte erst nach fünf Stunden wieder freigegeben werden. Vor dem Amtsgericht erschienen die wegen Nötigung angeklagten Klima-Extremisten vermummt mit Sonnenbrillen, Basecaps und Atemschutzmasken.

Marcel S. betonte vor Gericht die Bedeutung von Protesten und Aktionen für die Verkehrswende, äußerte sich jedoch nicht konkret zu seiner Tat. André S. begründete seine Aktion mit der Zahl der Verkehrstoten und dem Umweltschutz, indem er erklärte: „Autos sind Mord-Instrumente und trotzdem werden weitere Todespisten gebaut.“ Die Verteidigung forderte in einem Antrag den Freispruch der Angeklagten, da die Aktion durch das Versammlungsgesetz gedeckt sei. Der Prozess am Amtsgericht Dresden wird kommenden Freitag fortgesetzt.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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