In Sachsen wird ein neues Forschungsnetzwerk für Bioelektronik mit dem Namen „BiotroNiS“ ins Leben gerufen. Diese Initiative zielt darauf ab, die Entwicklung bioelektronischer Materialien und Systeme voranzutreiben und wird in den kommenden drei Jahren mit einem Gesamtvolumen von 3,6 Millionen Euro gefördert. Die finanzielle Unterstützung wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sichergestellt. Die Technische Universität Dresden spielt eine zentrale Rolle in diesem Projekt, dessen Ziel die vielfältigen Anwendungen in der Medizin und Biotechnik sind.
Die Bioelektronik hat das Potenzial, lebende Organismen mit elektronischen Systemen zu verbinden. Darüber hinaus strebt das Netzwerk die Entwicklung innovativer Technologien zur Digitalisierung von Geweben und der Steuerung biologischer Prozesse an. Um diese Ziele zu erreichen, wird eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Partnern in Sachsen angestrebt. Dazu gehören auch Organisationen wie Organic Electronics Saxony, Biosaxony und Silicon Saxony.
Vernetzung und Zusammenarbeit
Die Initiatoren des Netzwerks, darunter Karl Leo von der TU Dresden, Kathrin Harre von der HTWD und Carsten Werner vom Leibniz-IPF, betonen die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit der Industrie und anderen Forschungseinrichtungen. Die Forschungsaktivitäten sind darauf ausgelegt, spezifische Expertisen zusammenzuführen und zu erweitern. Hierbei wird auch ein besonderes Augenmerk auf die frühzeitige Prüfung des Verwertungspotenzials innovativer Entwicklungen gelegt, um Ausgründungen und Industriekooperationen zu unterstützen.
Ein zentrales Ziel des Projekts ist es, Sachsen als führenden Forschungs- und Industriestandort im Bereich der Bioelektronik zu etablieren. Durch die Förderung und Unterstützung innovativer Projekte sollen medizintechnische Produkte sowie Lösungen für Umwelttechnologien und die Lebensmittelproduktion entstehen. Ein entscheidender Faktor sind auch die Aspekte der Nachhaltigkeit, Datensicherheit und Nutzerakzeptanz, die bei der Entwicklung der neuen Technologien berücksichtigt werden.
Projektpartner und Ziele
Die Partnerschaft umfasst bedeutende Institutionen wie das Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V., das Zentrum für angewandte Forschung und Technologie e. V. an der HTWD, das Kurt-Schwabe-Institut Meinsberg e. V., das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden e. V., das Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik sowie das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung.
Durch die Bündelung und Verstärkung der Expertise in diesem interdisziplinären Forschungsfeld soll bald eine zentrale Rolle für Sachsen auf internationaler Ebene eingenommen werden. Mit der Initiative „BiotroNiS“ wird ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Bioelektronik gemacht, der sowohl Forschungs- als auch Industrieprojekte mit einem großen Innovationspotenzial verspricht.
Verschiedene Medien berichten über das Projekt und dessen Ziele, so dass es klar wird, dass Sachsen ambitionierte Pläne verfolgt, um im Bereich Bioelektronik eine führende Rolle zu spielen. Informationen dazu finden sich unter TU Dresden, Welt und Zeit.