Die Walderebeere: Eine lange Tradition mit süßen Geschichten

Die Erdbeere hat eine lange Tradition in unseren Breiten und lässt sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Die Römer nannten sie in der Antike „fraga“, und bereits im 13. Jahrhundert wurde vom Minnesänger Meister Alexander darüber berichtet, wie Erdbeeren gesammelt wurden. Im 15. Jahrhundert begann die Kultivierung der Waldfrucht, die heute auch als Wildobst gesammelt wird.

Die Gartenerdbeere verdrängte die Walderdbeere, und ihr Ursprung liegt im Hybrid Fragaria x ananassa, der im 18. Jahrhundert aus nordamerikanischen und südamerikanischen Wildsorten gekreuzt wurde. Heutzutage gibt es über 1000 verschiedene Erdbeersorten, die auf dieser Kreuzung basieren.

Obwohl die Erdbeere rot und lecker ist, handelt es sich botanisch gesehen weder um eine Beere noch um eine Nuss, sondern um eine Scheinfrucht. Die eigentlichen Früchte sind die kleinen gelbgrünen Pünktchen im roten Fleisch, die als Nüsschen oder Achänen bezeichnet werden. Eine durchschnittliche Erdbeere enthält etwa 200 solcher Pünktchen.

Ein Bauern aus Israel hat mit einer 322 Gramm schweren Erdbeere, der schwersten der Welt, im März 2021 einen Guinness-Weltrekord aufgestellt. Diese lokal gezüchtete Sorte namens Elan wurde in der Nähe von Tel Aviv an einem Agrarforschungsinstitut entwickelt.

Erdbeeren sind reich an Vitamin C, bestehen zu 90 Prozent aus Wasser und enthalten viele Ballaststoffe, Eisen, Kalium sowie wichtige Vitamine wie B9 (Folat) und B2. Mit nur etwa 32 Kalorien pro 100 Gramm sind sie sehr energiearm und bieten Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, töten Krankheitskeime ab und wirken entzündungshemmend.

China ist der weltweit größte Erdbeerproduzent, gefolgt von den USA. Spanien und Deutschland liegen ebenfalls unter den Top-Erzeugerländern. In Deutschland zählt die Erdbeere nach Äpfeln, Bananen und Trauben zu den beliebtesten Obstsorten. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch beträgt fast vier Kilogramm pro Jahr.