Im Jahr 2023 verzeichnete Sachsen einen alarmierenden Anstieg an Datenpannen, wie aus dem aktuellen Tätigkeitsbericht der sächsischen Datenschutzbeauftragten Juliana Hundert hervorgeht. Insgesamt wurden 949 Datenschutzverletzungen gemeldet, was einer Steigerung um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Wert übertrifft damit den bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2021, der bei 923 Vorfällen lag.
Die Bandbreite der gemeldeten Datenschutzpannen ist vielfältig und reicht von falsch versendeten Arztbefunden bis hin zu Cyberkriminalität. Juliana Hundert betonte bei der Übergabe des Berichts die unterschiedlichen Arten von Verstößen, die registriert wurden. So kommen beispielsweise offene E-Mail-Verteiler häufig vor, bei denen die persönlichen Adressen für alle sichtbar sind. Auch im Gesundheitswesen sind Fälle von vertauschten Befunden und falsch versendeten Informationen keine Seltenheit.
Neben den Datenpannen gingen in diesem Zeitraum auch rund 1160 Beschwerden und Kontrollanregungen zu potenziellen Datenschutzverstößen bei der Datenschutzbeauftragten ein. Vor allem im nichtöffentlichen Bereich, der hauptsächlich Unternehmen und Privatpersonen betrifft, wurde ein Zuwachs von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Themen wie Videoüberwachung, die Einführung der Rauchwarnmelderpflicht und Kennzeichenerfassungssysteme bei Parkplätzen warfen datenschutzrechtliche Fragen auf.
Ein weiterer Schwerpunktbereich war die Beschlagnahmung von Mobiltelefonen bei einer Demonstration zum „Tag X“ in Leipzig, bei der über 1300 Personen eingekesselt wurden. Hundert wies darauf hin, dass die Verarbeitung der gesicherten Daten weiterhin andauert und betonte die Bedeutung einer zeitnahen Auswertung, um persönliche Daten, die nicht für die Verfahren relevant sind, umgehend zu löschen.
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