Die Stimmung im VW-Motorenwerk in Chemnitz ist angespannt. Rund 1000 Beschäftigte protestierten kürzlich gegen drohenden Stellenabbau und die mögliche Schließung des Werks. Während einer Betriebsversammlung erhielt VW-Technikvorstand Thomas Schmall einen unmissverständlichen Empfang: lautes Pfeifen begleitete seine Ansprache. Betriebsratschef René Utoff äußerte die Enttäuschung der Belegschaft über die fehlenden konkreten Lösungen und kritisierte die Konzernleitung scharf. „Die Truppe ist sauer“, sagte Utoff, der betont, dass die vorgelegten Vorschläge schlichtweg unakzeptabel seien und stattdessen Potenzial für Synergien und eine 4-Tage-Woche gesehen wird.
Zusätzlich warnte die IG Metall Chemnitz die Konzernspitze, dass die Mitarbeiter mit dem aktuellen Kurs unzufrieden seien. Eddie Kruppa, 1. Bevollmächtigter der Gewerkschaft, forderte, Chemnitz müsse weiterhin eine bedeutende Rolle im VW-Konzern spielen. Die Unsicherheit am Standort wächst, da das Werk weiterhin Verbrennungsmotoren produziert, während andere Werke, wie in Zwickau, auf Elektrofahrzeuge umstellen. Zwar wurde angekündigt, dass in Chemnitz künftig Komponenten für das Thermomanagement von Elektrofahrzeugen hergestellt werden könnten, doch für die Belegschaft bleibt dies nur ein schwacher Trost in der aktuellen Krise, wie www.news38.de berichtet.