Chemnitz

Schützenplatz-Garagen: Kreative Ideen für die Kulturhauptstadt Chemnitz

Architekturstudenten der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle gestalten im Rahmen des Projekts #3000Garagen die Garagenhöfe in Chemnitz, um ab Anfang 2024 kreative Gemeinschaftsorte zu schaffen, die die Geschichten und das kulturelle Erbe der Stadt sichtbar machen.

In Chemnitz, einer Stadt, die sich auf den Titel der Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2025 vorbereitet, wird die Bedeutung der Garagenhöfe neu definiert. Am Schützenplatz, wo sich der größte Garagenhof der Stadt mit insgesamt 1.247 Garagen befindet, haben Architekturstudierende kreative Konzepte entwickelt, um diese Orte in lebendige Begegnungsstätten zu verwandeln.

Neues Gesicht für alte Garagen

Durch das Projekt #3000Garagen erhalten die oftmals übersehenen Garagen eine neue Perspektive. Die beiden Studierenden Tom Bauer und Katja Semmler von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle sehen in den Garagen nicht nur Abstellplätze für Fahrzeuge, sondern viel mehr: Gemeinschaftsräume, kreative Werkstätten und kulturelles Erbe. „Unser Ziel ist es, die Neugier der Besucher zu wecken“, erklärt Semmler.

Ein innovativer Garagenparcours

Die Entwürfe der Studierenden beinhalten auch interaktive Elemente, um das unsichtbare Wissen um die Garagen sichtbar zu machen. Auf überdimensionalen Karteikarten sind wichtige Informationen über das Gelände zusammengetragen. Mit einer durchdachten Darstellung nach dem Rot-Blau-Prinzip wird durch einen speziellen Filter auf Postkarten eine andere Ebene der Informationen freigelegt. Diese kleinen Geheimnisse des Garagenkomplexes sollen die Menschen dazu anregen, genauer hinzuschauen.

Mit Geschichten verbinden

Weitere interessante Konzepte stammen von anderen Studierenden, die aus ungenutzten Garagentoren Möbel geschaffen haben, um den Aufenthaltswert zu erhöhen. Ein anderes Team hat einen innovativen Ansatz gewählt und lässt Geschichten über die Garagenhöfe durch Trichter aus Regenrohren hörbar werden. So wird nicht nur Information vermittelt, sondern auch die Interaktion gefördert.

One besonders fesselndes Konzept trägt den Titel „Ein Blick“, entworfen von Natalie Dörschel und Riana Bußmann. Ein Spion in der Wand ermöglicht den Blick auf Garagenfotos aus aller Welt. Diese zeigen unterschiedliche Nutzungen von Garagen – von der Werkstatt bis hin zum Tanzstudio. „Es ist erstaunlich, was Menschen aus diesen Räumen machen“, sagt Bußmann.

Entscheidung für die Zukunft

Insgesamt stehen sieben kreative Entwürfe zur Auswahl. Das Projektteam der Kulturhauptstadt wird entscheiden, welche Ideen realisiert werden und damit einen vielfältigen Beitrag zur Stadtentwicklung leisten. Die Umgestaltung der Garagenhöfe soll bereits zu Beginn des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Damit diese oft vernachlässigten Areale im Stadtbild als kulturelle und sociale Räume wahrgenommen werden, ist dies von großer Bedeutung.

Die Transformation der Garagenhöfe in Chemnitz zeigt, wie kreatives Denken mit städtischer Identität und Gemeinschaftsbildung verbunden werden kann. In einer Zeit, in der kulturelle Initiativen neue Räume für Interaktion schaffen müssen, stehen die Garagen bereit, das Herzstück einer lebendigen, kreativen Stadt zu werden.

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