ChemnitzPolitik

Die skurrilen Parteien der Europawahl: Wer sind sie und wer wählt sie?

In Chemnitz stehen bei der Europawahl insgesamt 34 Parteien zur Auswahl, von denen einige durch kreative Abkürzungen wie PDH, PdF oder ABG gekennzeichnet sind. Unter den Vielzahl an Parteien finden sich auch einige mit ungewöhnlichen Namen und Versprechen. Ein Beispiel hierfür ist die Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung, die das ewige Leben verspricht und immerhin 427 Stimmen bei der letzten Wahl in Chemnitz erzielen konnte. Die Partei Menschliche Welt erhielt 196 Stimmen, wobei besonders in Altendorf mit zehn Stimmen eine hohe Zustimmung verzeichnet wurde. Tierschutzthemen zogen 341 Wähler an, wobei 25 Wähler aus Gablenz ihre Priorität darauf legten.

Auffällig ist auch die Präsenz von kleinen Parteien, die spezifische Themen vertreten. Die Humanisten (PDH) beispielsweise erhielten 326 Stimmen, wovon die meisten (24 Stimmen) im Goethe-Gymnasium in Bernsdorf abgegeben wurden. Es gibt zudem Parteien, von denen die wenigsten je gehört haben, wie die Sozialistische Gleichheitspartei (SGP), die lediglich 35 Stimmen erzielte. Am rechten Rand fand sich die Partei Heimat, die als NPD-Vorläufer agiert und 633 Stimmen bei der EU-Wahl 2019 erhielt, wovon 54 Stimmen vom Sonnenberg stammten.

Experten wie Politikwissenschaftler Benjamin Höhne erkennen einen Trend zu einer Vielzahl von kleinen Ein-Themen-Parteien, die eine zunehmende Diversifizierung des politischen Spektrums widerspiegeln. Höhne betont, dass die Entscheidung, eine Kleinpartei zu wählen, davon abhängt, ob das vertretene Thema als so wichtig erachtet wird, dass die Unterstützung der Partei gerechtfertigt ist, selbst wenn sie keinen Einzug ins EU-Parlament schafft. Zudem erhalten auch Parteien und Vereinigungen, die nicht ins EU-Parlament gewählt werden, eine finanzielle Unterstützung von 1,13 Euro pro abgegebener Stimme, vorausgesetzt sie erreichen ein Wahlergebnis von mindestens 0,5 Prozent.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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