Am 18. Januar 2025 wird Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas eröffnet. Der Anlass zieht voraussichtlich etwa 80.000 Besucher in die Innenstadt. Details zur Eröffnungsshow am Marx-Monument sind bisher noch unbekannt. Stefan Schmidtke, der Programmgeschäftsführer, kündigte jedoch eine große Überraschung an. Das Eröffnungsfest wird auf mehreren Bühnen in der Innenstadt stattfinden und umfasst einen Festakt im Opernhaus, einen Rave am Rathaus sowie Partys in den Clubs der Stadt zum Abschluss des Tages.

Zusätzlich wird in den kommenden Tagen ein Programmbuch veröffentlicht, das 229 Projekte umfasst – dreimal so viele wie im ursprünglichen Bewerbungsbuch vorgesehen. An diesem Tag wird die Stadthalle als lebendiges Programmbuch fungieren. Zu den geplanten Projekten gehören unter anderem der Kunst- und Skulpturenpfad „Purple Path“ und eine Ausstellung über Edvard Munch.

Vielfältiges Programm für 2025

Das kulturelle Programm wird Tanz-, Musik- und Kunstfestivals sowie Ausstellungen zur Transformation europäischer Industriestädte und europäischen Reformbewegungen in der Kunst beinhalten. Eine Opern-Uraufführung mit dem Titel „Rummelplatz“, basierend auf dem Roman von Werner Bräunig, ist ebenfalls geplant. Eingehend behandelt werden die Themen Krieg und Frieden, 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Geplant ist außerdem die European Peace Ride, die die Ideen der Internationalen Friedensfahrt wieder aufleben lässt. Festgelegt ist auch ein europäisches Friedensläuten für den 8. Mai und Aktionen zum Gedenken an die Luftangriffe von 1945 am 5. März, bei denen rund 2.100 Menschen starben.

Die Vorbereitungen für das Kulturhauptstadtjahr begannen bereits 2017, nachdem Chemnitz 2020 den Zuschlag von einer Jury erhielt. Die Bewerbung wurde oft als Reaktion auf die rechtsextremen Ausschreitungen von 2018 verstanden, der Prozess hatte jedoch bereits zuvor begonnen.

Parallel zum Eröffnungsjahr widmen sich die Kunstsammlungen Chemnitz dem Thema Angst, mit einem besonderen Fokus auf die Werke des norwegischen Künstlers Edvard Munch. Munch hielt sich 1905 in Chemnitz auf und seine Arbeiten thematisieren Einsamkeit, Krankheit und Verlust, die auch heute noch von großer Aktualität sind. Die Ausstellung verbindet Munchs Werke mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen und thematisiert insbesondere die Zukunftsangst der heutigen Jugend. Im „Pavillon der Angst“ sind individuelle Auseinandersetzungen möglich, begleitet von Workshops, Lesungen und weiteren Veranstaltungen, wie dem offiziellen Programm zeigt.