Vorfall | Bombenfund |
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Ort | Dresden |
Die Abrissarbeiten an der Carolabrücke in Dresden sind nach dem Fund einer 250 Kilogramm schweren englischen Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg am 8. Januar 2025 wieder aufgenommen worden. Der Bombenfund war während der Abrissarbeiten aufgetreten, was zu umfassenden Evakuierungsmaßnahmen für etwa 10.000 Menschen führte, die bis zum 9. Januar ihre Wohnungen verlassen mussten. In dem Evakuierungsbereich sind zahlreiche Einrichtungen betroffen, darunter neun Kindertagesstätten und 14 Schulen, die insgesamt für 392 Personen ausgelegt sind. Auch mehrere Verwaltungsgebäude blieben am Donnerstag geschlossen, und Notunterkünfte wurden in Messehalle 2 eingerichtet.
Um die Sicherheit der Arbeiten zu gewährleisten, überwacht ein Experte für Munitions- und Kampfmittelräumung den weiteren Abriss der Brücke. Die Arbeiten umfassen komplexe Verfahren zur Bergung von Brückenteilen, da sich zwei Brückengelenke aus Stahl noch in der Elbe befinden und zusätzliche Umbaumaßnahmen an der Baustraße notwendig sind, um sie zu erreichen. Diese Arbeiten sollen bis Montag, den 13. Januar, abgeschlossen werden, auch am kommenden Samstag wird weitergearbeitet.
Koordination der Sicherheitsmaßnahmen
Die Stadt hat eine Alarmkette für Kampfmittelfunde eingerichtet, um auf etwaige Gefahren während des Abrisses schnell reagieren zu können. Bislang war eine Sondierung der Elbe auf Kampfmittel aufgrund der Bewehrungsstahl-Reste der Brücke nicht möglich. Nach der Bergung der Brückengelenke ist eine Rückführung der Baustraße und das Verfüllen der Auswaschungen am Elbuntergrund geplant.
Parallel dazu werden auf der Altstädter Seite des Flusses Abrissmaterialien in einer Brecheranlage zerkleinert und abtransportiert. An den noch stehenden Brückenzügen A und B werden Schallemissionssensoren montiert, um die messtechnische Überwachung während der Abrissarbeiten fortzusetzen. Zudem liegen die Arbeiten zur Wiederherstellung der Fahrrinne für den Schiffsverkehr auf der Elbe im Zeitplan.
Fachliche Grundlagen und Gefahren
Die Vorfälle rund um den Bombenfund zeigen die immerwährende Gefahr, die von nicht detonierten Kampfmitteln ausgeht. Diese können nicht nur aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg stammen, sondern auch in Gebieten mit historischer militärischer Nutzung vorkommen. Auch Seen, Flüsse und andere Gewässer sind häufig mit alten Munitionsresten kontaminiert. Ein Ziel der Fachabteilungen ist es, eine Sensibilisierung für die Risiken bei Bauarbeiten zu schaffen und Handlungsempfehlungen für die Sicherheit zu erarbeiten, um Unfälle zu vermeiden.
Die weitere Auswertung der Monitoring-Daten der Brückenzüge sowie Gespräche mit Schifffahrtsunternehmen stehen am 22. Januar auf der Agenda, um den Fortschritt der Arbeiten zu besprechen und alle Beteiligten über den gefahrlosen Schiffsverkehr zu informieren. Als Informationsquellen stehen sowohl die Website der Stadt Dresden als auch die Social-Media-Kanäle der Polizei Sachsen zur Verfügung.