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Klarissen verlassen nach fast 100 Jahren Bautzen – Zukunft ungewiss

Die Klarissen von der Ewigen Anbetung geben nach fast hundert Jahren ihr Kloster in Bautzen auf, da unlösbare Konflikte und eine Krise die Gemeinschaft zerbrechen ließen, was am 10. August 2024 mit einem Abschiedsgottesdienst gefeiert wird und somit das Ende einer bedeutenden Ära im Bistum Dresden-Meißen markiert.

Bautzen. Die Klarissenschwestern von der Ewigen Anbetung, die fast ein Jahrhundert lang in Bautzen lebten, haben beschlossen, ihr Kloster aufzugeben. Diese Entscheidung, die nach intensiven Beratungen und monatelangen Überlegungen getroffen wurde, ist das Ergebnis einer „schleichend gewachsenen Krise“ und interner Konflikte, die nicht gelöst werden konnten.

Ein neuer Weg für die Ordensfrauen

Mit dem Rückzug der Klarissen steht nicht nur die Gemeinschaft vor einem Neuanfang, sondern es werden ebenso Möglichkeiten für die Zukunft des Klostergebäudes in Bautzen geprüft. Nach dem Ende der Amtszeit der letzten Äbtissin, Schwester Clara, wurde Zisterzienserpater Dr. Johannes Müller zum Päpstlichen Kommissar ernannt. Gemeinsam mit der langjährigen Ordinariatsrätin Barbara Köhler erarbeitet er Konzepte für die Nutzung des ehemaligen Klosters.

Von den noch verbleibenden fünf Nonnen haben bereits drei einen Platz im Klarissenkloster in Dingolfing gefunden, während eine andere Schwester überlegt, in das Ursprungskloster des Ordens in Troyes zu gehen. Eine junge Ordensfrau plant, ihre Bindung an die Gemeinschaft aufzulösen und eine Ausbildung zu beginnen. Diese Entwicklungen zeigen eine umfassende Veränderung innerhalb des Ordens, die viele Aspekte des klösterlichen Lebens betrifft.

Ein Abschied mit Dankbarkeit

Am 10. August sind die Schwestern zu einem Abschiedsgottesdienst eingeladen, der den emotionalen Abschluss ihres Wirkens in Bautzen markieren soll. In einem Brief an ihre Unterstützer reflektieren die Klarissen die vergangenen Jahre und ihre Bedeutung für die Gemeinschaft und die Menschen in der Umgebung. Dabei wird die Verbundenheit mit der Gemeinde hervorgehoben, die durch Gastfreundschaft, Unterstützung und einen festen Glauben geprägt wurde.

Bischof Heinrich Timmerevers äußerte sich dankbar über den langen Dienst der Schwesterngemeinschaft und betonte die wichtige Rolle, die sie in der Region gespielt haben. Ihre Gebete und ihre Hingabe an das Wohl der Menschen haben in schwierigen Zeiten Trost gespendet.

Das Klostergebäude als Ort der Gemeinschaft

In der Vergangenheit war das Kloster in Bautzen nicht nur ein Rückzugsort für die Nonnen, sondern auch ein wichtiger Anlaufpunkt für viele Menschen. Insbesondere durch ihre gastfreundliche Art haben die Klarissen zahlreiche Personen in Krisensituationen Unterstützung und eine „Zuflucht“ geboten. Die Schwestern haben die Werte des heiligen Franziskus und der heiligen Clara gelebt und stets die Gemeinschaft im Menschen in den Vordergrund gerückt.

Mit dem bevorstehenden Abschluss des Klosters endet eine Ära, die von Hingabe und gemeinschaftlichem Leben geprägt war. Die Schwestern wünschen sich, dass ihre Verbindungen zu den Menschen in der Region weiterhin bestehen bleiben, auch über den physischen Standort hinaus.

Die Veränderungen in Bautzen spiegeln nicht nur das Schicksal der Klarissenschwestern wider, sondern auch einen breiteren Trend in der Religionsgemeinschaft, da immer mehr klösterliche Gemeinschaften vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Der Rückzug der Klarissen von der Ewigen Anbetung ist somit nicht nur ein lokales, sondern auch ein gesellschaftliches Phänomen.

Für viele ist der Abschied schmerzhaft, da die Klarissen über nahezu ein Jahrhundert hinweg eine bedeutende Rolle in der spirituellen Landschaft Bautzens gespielt haben. Die Weitergabe ihrer Werte und Prinzipien könnte jedoch weiterhin in der Gemeinschaft leben, auch wenn die Schwestern neue Wege einschlagen.

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