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Klarissen der ewigen Anbetung verlassen nach 100 Jahren ihr Kloster in Bautzen

Die Klarissen von der ewigen Anbetung verlassen nach fast 100 Jahren ihr Kloster in Bautzen aufgrund unlösbarer innerer Konflikte, die 2023 zu einem schleichenden Bruch in der Gemeinschaft führten, während der Bischof ihre langjährige treue spirituelle Arbeit in schwierigen Zeiten würdigt.

Klarissen verlassen Bautzen: Eine Ära geht zu Ende

Die Klarissen von der ewigen Anbetung geben nach beinahe einem Jahrhundert ihr Kloster in Bautzen auf. Dies ist nicht nur ein Abschied von einem Ort, sondern ein Wendepunkt für die Gemeinschaft und für die Region. Die Entscheidung wurde durch unüberwindbare Konflikte innerhalb der Gemeinschaft verursacht, die trotz mehrfacher Versuche zur Klärung nicht gelöst werden konnten.

Hintergründe der Entscheidung

Die Probleme innerhalb des Konvents, der aus einst acht Nonnen bestand, wurden bereits Ende 2023 öffentlich gemacht. Die Schwestern berichteten von einer „schleichend gewachsenen Krise“. Diese interne Unruhe führte dazu, dass drei Nonnen 2022 das Kloster verließen, obwohl sie 2023 kurzfristig zurückkehrten. Der dauerhafte Abschied von diesen Schwestern, die nun im Kloster der Nazarethschwestern in Goppeln leben, unterstreicht die Herausforderungen, die die Gemeinschaft durchlebt.

Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Von den verbleibenden fünf Schwestern in Bautzen werden nun drei in das Klarissenkloster nach Dingolfing ziehen. Eine Schwester wird ins Mutterkloster nach Troyes, Frankreich, wechseln, während eine andere das Ordensleben ganz aufgibt. Bis Ende September wird der Umzug voraussichtlich abgeschlossen sein. Solch ein Wandel ist nicht nur für die Nonnen eine Herausforderung, sondern wirft auch Fragen über die Zukunft des Klosters in Bautzen auf, dessen Gebäude im Eigentum des Bistums steht.

Eine ungewisse Zukunft für das Kloster

Was mit dem Klostergebäude geschehen wird, ist momentan unklar. Denkbar wäre die Ansiedlung einer anderen Gemeinschaft, um die Tradition des Ortes fortzusetzen. Die Entscheidung der Klarissen hat nicht nur Auswirkungen auf die Schwestern selbst, sondern auch auf die Bürger von Bautzen, die das Kloster und die spirituelle Präsenz der Nonnen lange geschätzt haben.

Würdigung der Klarissen durch das Bistum

Der Bischof von Dresden, Heinrich Timmerevers, sprach den Nonnen seinen Dank aus und hob hervor, wie sie in schwierigen Zeiten, sei es unter Nationalismus oder Sozialismus, unermüdlich für die Menschen und deren Anliegen gebetet haben. Ihr Leben sei ein Zeichen des Glaubens und der Hingabe, das auch in der Gegenwart neue Impulse benötigt.

Der kontemplative Orden im Wandel

Die Klarissen sind Teil eines kontemplativen Ordens, der sich konsequent der Anbetung der Eucharistie widmet. Diese Form der Anbetung schließt Fürbitte und Gebet für andere Menschen mit ein. Ihre Wurzeln reichen zurück zu den heiligen Franziskus und Clara und stehen somit in einer langen Tradition des Glaubens und der Gemeinschaft. Der Abschied der Klarissen aus Bautzen signalisiert nicht nur das Ende einer Ära, sondern wirft auch einen Blick auf die Herausforderungen, vor denen religiöse Gemeinschaften in der heutigen Zeit stehen.

Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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