Bautzen

Als ein Flugzeug den Wald bei Kleindehsa durchschlug: Die tragische Geschichte vor 80 Jahren

Vor 80 Jahren, am 21. Mai 1944, ereignete sich ein tragischer Flugzeugabsturz in einem Wald am Hochstein bei Kleindehsa (Gemeinde Lawalde). Eine Arado-Maschine war vom Flugplatz Görlitz aus zu einem Übungsflug nach Litten bei Bautzen gestartet. Das einmotorige Flugzeug war für die Jagdfliegerausbildung der deutschen Luftwaffe konzipiert und hatte eine Besatzung von zwei Personen. Der Fluglehrer Günter Gloger und der Flugschüler Heinz Kirchniawy befanden sich an Bord, als die Maschine gegen 11.58 Uhr abgestürzt und zerschellt ist. Beide Insassen kamen dabei ums Leben, und die Absturzursache wurde auf ein technisches Versagen des Höhenruders zurückgeführt.

Ein Gedenkstein, der kaum noch lesbare Inschriften trägt, erinnert an das tragische Ereignis. Auf dem Stein sind Symbole wie das Eiserne Kreuz, die Initialen H. K. und das Datum 21.5.44 zu erkennen. Durch die Zeugenaussagen des damals zehnjährigen Johannes Fiedler, der 2018 verstarb und als Augenzeuge des Absturzes galt, konnte die Rekonstruktion des Unfallhergangs genauer erfolgen.

Die Arado Ar 96 B mit der Werksnummer 96 42 5288, die in den Avia Flugzeugwerken in Prag gefertigt wurde, war bei dem Absturz fast nagelneu, erst sechs Monate alt. In der heutigen Zeit dient der Fliegerstein bei Kleindehsa als Raststätte für Wanderer, die hier innehalten und Karl Heinz Naussed, der in der Nähe wohnt, führt regelmäßig Interessierte zu dem Gedenkstein. Naussed plant sogar die Aufstellung einer Gedenktafel am Fliegerstein, um an das Ereignis von 1944 zu erinnern, und nun, da die Namen der Verunglückten bekannt sind, könnte seine Idee Wirklichkeit werden.

Günter Gloger, geboren am 13. November 1910 in Görlitz, fand seine letzte Ruhe auf der Kriegsgräberstätte in Görlitz. Als ehemaliger kaufmännischer Angestellter wurde er später Fluglehrer. Sein Flugschüler Heinz Kirchniawy, geboren am 26. April 1924 in Breslau, wurde auf dem katholischen Friedhof von Waldenburg begraben. Sein Vater Josef war der Inhaber der Kirchniawy Werke in Waldenburg, einer Likörfabrik, die einen bekannten Kräuterlikör herstellte.

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