Bautzen

Abschied der Klarissen: Kloster in Bautzen vor Neuer Nutzung

Nach fast einhundert Jahren schließen die Klarissen von der Ewigen Anbetung ihr Kloster in Bautzen aufgrund unlösbarer Konflikte, wobei die zukünftige Nutzung des Anwesens und das Schicksal der acht verbleibenden Nonnen derzeit geprüft werden.

Gemeinschaft der Klarissen von der Ewigen Anbetung findet keinen gemeinsamen Weg mehr.

Bautzen. Die Stadt schaut auf fast einhundert Jahre der Präsenz der Klarissen von der Ewigen Anbetung zurück, doch nun müssen sich die Ordensschwestern verabschieden. Nach monatelangen internen Konflikten und erfolglosen Lösungsversuchen hat die Gemeinschaft entschieden, ihre Tradition in Bautzen zu beenden. Der Konvent hat kürzlich verkündet, dass die Nonnen getrennte Wege gehen werden, da sie in der alten Konstellation „keine gemeinsame Zukunft“ mehr sehen.

Trennung und neue Lebenswege

Die Entscheidung zur Auflösung des Klosters ist das Ergebnis einer schleichenden Krise, die die Gemeinschaft belastet hat. Ein Schreiben an Freunde und Unterstützer betont die „bittere Erfahrung der Armut des Scheiterns“ und die Unmöglichkeit, die bestehenden Konflikte zu lösen. Von den zuletzt fünf Nonnen in Bautzen werden drei in das Klarissenkloster nach Dingolfing ziehen, während eine Schwester in das Ursprungskloster des Ordens in Troyes wechseln möchte. Eine jüngere Schwester plant, nach dem Auslaufen ihres Gelübdes eine Ausbildung zu beginnen.

Der Abschiedsgottesdienst und künftige Nutzung des Klosters

Um den Abschied gebührend zu zelebrieren, laden die Schwestern am Samstag, 10. August, um 14 Uhr zu einem Abschiedsgottesdienst im Kloster an der Klosterstraße 9 ein. Nach der Zeremonie wird es Möglichkeiten für Begegnungen und einen kleinen Imbiss geben, gefolgt von der Feier des Transitus der heiligen Klara um 17 Uhr. Die Nonnen werden voraussichtlich bis Ende September in Bautzen bleiben, bitten jedoch darum, von Abschiedsbesuchen abzusehen.

Ein Rückblick auf die Verdienste der Gemeinschaft

Bischof Heinrich Timmerevers hat den langjährigen Dienst der Klarissen gewürdigt und betont, dass ihre Präsenz in Bautzen von großer Bedeutung für das Bistum war. Er verwies auf die verschiedenen schwierigen Zeiten, in denen die Schwestern durch Gebet und Hingabe einen wichtigen Beitrag geleistet haben.

Zukunft des Klostergebäudes

Das Gebäude des Klosters steht im Eigentum des Bistums, und die Zukunftsnutzung des Anwesens wird derzeit überprüft. Es gibt Überlegungen, ob ein anderer Orden oder eine geistliche Gemeinschaft dort einziehen könnte. Die stark veränderete Landsituation zeigt, wie der Rückgang von Ordensgemeinschaften auch dazu führt, die Nutzung historischer Räume neu zu denken.

Die Entwicklungen rund um die Klarissen von der Ewigen Anbetung in Bautzen spiegeln eine breitere Tendenz innerhalb religiöser Gemeinschaften wider, die mit demografischen Änderungen und inneren Spannungen zu kämpfen haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich das spirituelle Erbe des Klosters in der Region weiter entfalten wird.

PM/UM / 04.08.2024

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